Laut Medienberichten werden 3,7 Kilometer Grenzzaun in Spielfeld bis zu 10 Millionen Euro kosten. Mit diesem Geld könnten Deutsch-Kurse für über 10.000 Menschen organisieren.
Ein Gastbeitrag von Michael Bonvalot.
Asylkalender, 15. Dezember 2015.
Der Zaun in Spielfeld ist eine durchsichtige populistische Maßnahme ohne jeden Nutzen. Mit einem kleinen Spaziergang ist es möglich, den Zaun zu umgehen, dazu wird der Zaun auf einer Länge von 800 Metern auch noch ein Loch haben. Es ist absurd, zu denken, dass Menschen, die unter Lebensgefahr übers Mittelmeer gekommen sind, sich davon beeindrucken lassen.
Ich habe beim Unterstützungskomitee zur Integration von MigrantInnen nachgefragt: Mit 10 Millionen Euro könnte das UKI aktuell für ca. 10.400 Menschen Deutsch-Kurse anbieten! Wir sprechen hier von einem Intensiv-Kurs über 40 Tage mit 4 Stunden Unterricht/Werktag, also einem Kurs, der dazu befähigt, tatsächlich erste Schritte in der neuen Sprache zu unternehmen.
Ich denke, dass die 10 Millionen Euro weit besser investiert würden, wenn NGO´s damit Deutsch-Kurse anbieten könnten als für einen völlig sinnlosen Zaun.
Anmerkung Unsere Zeitung: Michael Bonvalot ist freier Journalist in Wien. Er schreibt unter anderem für VICE und die junge Welt über Flüchtlinge und Neonazis. Michael ist auf twitter und Facebook unterwegs, wo er heute den obigen Beitrag postete. Der Autor hat ihn uns freundlicherweise für den Asylkalender zur Verfügung gestellt. Wir danken ihm dafür herzlich.
Das von Unsere Zeitung gewählte Bild zeigt den Grenzwall Israels zum Westjordanland in Bethlehem. Diesen und jenen zu Gaza nehmen österreichische PolitikerInnen in der Debatte gern zum Vorbild. (Paolo Cuttitta – Bethlehem. Lizenz: CC BY 2.0.)
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