Nachrichten leicht verständlich vom 3. Mai 2017 – In Kooperation mit der Austria Presse Agentur
Neuerungen im Strafrecht wurden beschlossen
Der Ministerrat hat am Mittwoch Neuerungen im Strafgesetz beschlossen.
Dadurch soll sich der Rechtsstaat besser durchsetzen können.
Es soll auch mehr Schutz vor sexuellen Übergriffen geben.
Es gibt außerdem neue Tatbestände: gegen staatsfeindliche Bewegungen wie die „Reichsbürger“, sexuelle Belästigung in Gruppen und Angriffe auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von öffentlichen Verkehrsmitteln.
Angriffe auf Beamte werden in Zukunft strenger bestraft.
Ende Juni soll der Nationalrat diesen Neuerungen zustimmen.
Sie sollen ab 1. September gelten.
Erklärung: Reichsbürger
Die sogenannten Reichsbürger erkennen den Staat nicht an.
Sie sagen, dass es das Deutsche Reich noch so gibt, wie es im Jahr 1871 war.
Sie sagen, dass die Gesetze des Staates für sie nicht gelten und dass Steuern illegal sind.
Einige drucken eigenes Geld und eigene Ausweise.
Reichsbürger gehen manchmal sogar gegen Beamte oder Politiker vor und verstoßen dabei gegen das Gesetz.
Zum Beispiel halten sie „Gerichtsverhandlungen“ gegen Politiker ab.
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Zentralmatura startet mit Deutsch-Prüfungen
Am Mittwoch begann die heurige Zentralmatura mit den Deutsch-Prüfungen.
Bis jetzt traten bei der Zentralmatura Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) und der berufsbildenden höheren Schulen (BHS) an.
Heuer sind zum ersten Mal auch die Kandidatinnen und Kandidaten der Berufsreifeprüfung dabei.
Das Bildungsministerium bestimmt, wie die schriftlichen Prüfungen aussehen.
Insgesamt stellen sich heuer ungefähr 46.000 Kandidatinnen und Kandidaten der Zentralmatura.
Deutsch ist das einzige Fach, in dem die Aufgaben für alle Schulen gleich sind.
Diese Woche gibt es noch die Prüfung in Englisch.
Nächste Woche dann Mathematik und andere Fremdsprachen.
Bildungsministerin Sonja Hammerschmid von der SPÖ glaubt nicht, dass es Probleme geben wird.
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Toleranz der Österreicher bezüglich der Herkunft von Menschen nimmt ab
Die Österreicher stört eine andere Herkunft, Hautfarbe und Religion von Menschen immer mehr.
Das hat jetzt eine Studie ergeben, die das Mauthausen Komitee in Auftrag gegeben hat.
44 Prozent der Befragten gaben an, dass es sie stört, wenn die Verkäuferin in einem Lokal ein Kopftuch trägt.
Im Jahr 2015 waren es nur 42 Prozent.
Auch andere Fragen zeigen, dass die Toleranz sinkt.
Zum Beispiel, wo ein Arzt herkommt oder wenn es um den Bau einer Moschee geht.
Erklärung: Mauthausen Komitee
Das Mauthausen Komitee arbeitet wissenschaftlich zu den Verbrechen der Nationalsozialisten im KZ Mauthausen und den Nebenlagern.
Es beschäftigt sich mit der Diktatur der Nationalsozialisten und arbeitet viel mit Jugendlichen, damit diese Zeit nicht vergessen wird.
Das Mauthausen Komitee tritt für eine freie Gesellschaft und die Menschenrechte ein.
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Kroaten leben am längsten bei den Eltern
Von allen EU-Bürgerinnen und -bürgern leben die Kroaten am längsten bei ihren Eltern.
Sie ziehen im Durchschnitt erst mit 31,4 Jahren aus.
Der Durchschnitt in der EU liegt bei 26,1 Jahren.
Die Schwedinnen und Schweden ziehen am frühesten aus: sie verlassen ihr Elternhaus schon mit 19,7 Jahren.
Die Österreicherinnen und Österreicher liegen mit 25,5 Jahren knapp unter dem EU-Durchschnitt.
Männer bleiben deutlich länger zu Hause als Frauen: Im EU-Durchschnitt ziehen Töchter mit 25,1 Jahren aus, Söhne erst mit 27,2 Jahren.
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Foto: Studenten bei einem Test (gemeinfrei); Titelbild: Gericht (pixabay.com; public domain)