Laut einem Bericht der russischen Tageszeitung „Kommersant“ vom gestrigen Dienstag vereinbarten die Ukraine, Niederlande, Belgien und Australien letzten Freitag, den 8. August, ein Stillschweigeabkommen über die Ergebnisse der Untersuchung des Absturzes der Boeing 777 Malaysia Airlines in der Ostukraine vor knapp vier Wochen.
Die Weitergabe von Informationen sei nur möglich, wenn alle Beteiligten einverstanden seien, verkündete demnach Yuri Boychenko, Sprecher der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, am 10. August auf einer Pressekonferenz in Kiew. Auch nach Abschluss der Untersuchungen würden nur dann Ergebnisse bekanntgegeben, wenn unter den vier Parteien Konsens darüber herrsche. Jede der Unterzeichnerstaaten habe das Recht der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse ohne Begründung zu widersprechen.
Laut bisher unbestätigten Quellen hatte sich Malaysia kategorisch geweigert die Vereinbarung zu unterzeichnen.
Am 17. Juli stürzte eine Passagiermaschine der Malaysian Airways (MH17) über der Ostukraine nahe des Ortes Schachtarsk ab. 298 Menschen starben – darunter 193 aus den Niederlanden. Bereits nach einer Stunde vermeldete die Regierung in Kiew „pro-russissche Separatisten“ hätten das Flugzeug abgeschossen. Westliche Medien schlossen sich großteils dieser Vorverurteilung an. Die Aufständischen bestreiten den Abschuss jedoch vehement und erheben ihrerseits den Verdacht, dass die ukrainische Luftabwehr die Maschine angegriffen habe.
Quelle: Artikel in „Kommersant“ vom 12.8.2014 (russisch)
Weitere Quellen:
- Meldung der ukrainischen Nachrichtenagentur UNIAN (12.8.2014)
- Russische Nachrichtenagentur RIA Novosti (12.8.2014)