Die Bilder militärisch ausgerüsteter US-Polizei gingen im Zuge der aktuellen Proteste in Ferguson (Missouri) um die Welt. Nun mussten 184 staatliche und lokale Polizeistellen zusperren, weil sie das vom Pentagon gelieferte Kriegsgerät verloren haben oder Richtlinien verletzt wurden, berichtet das Online-Magazin Fusion.
„Wir entdeckten ein Muster von fehlenden M14 und M16 Sturmgewehre im ganzen Land, sowie fehlende 45-Kaliber-Pistolen, Schrotflinten und 2 Fälle von vermissten Humvee Militärfahrzeugen“ (Bild), so die Autoren Daniel Rivero und Jorge Rivas.
„Das Programm ist offensichtlich sehr schlampig, und dies ist ein weiterer Grund, warum der Kongress es umgehend überdenken sollte“, sagte Tim Lynch, Direktor des CATO-Instituts im Bereich der Strafverfolgung. „Wir wissen nicht, wohin diese Waffen gehen, ob sie wirklich verloren wurden, oder ob Korruption dahintersteckt“, so Lynch.
Seit 1990 hat die US-Regierung an mehr als 8.000 Polizeistationen Ausrüstung und Waffen im Wert von 4,3 Mrd. Dollar (3,27 Mrd. Euro) übergeben.
Im Zuge der Niederschlagung der Proteste nach dem Tod des unbewaffneten Teenagers Michael Brown in Ferguson, stand das Thema der Militarisierung der US-Polizei an der Spitze der öffentlichen Debatte. Die Polizei verwendete schwer gepanzerte Fahrzeuge, Scharfschützengewehre, Tränengas und Kampfausrüstung, um die Demonstranten in Schach zu halten. Dies führte in den USA und darüber hinaus zu ernsten Bedenken über das militärische Ausrüstungsprogramm des Pentagon.
Foto: Ein High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle („Humvee“) in schwierigem Gelände in Afghanistan (United States Department of Defense gallery)