Russland bereitet einen vierten Hilfskonvoi für den Südosten der Ukraine vor, kündigte der stellvertretende russische Zivilschutzminister Wladimir Stepanow am Mittwoch an. Laut Stepanow müssen humanitäre Hilfsgüter regelmäßig in die Ostukraine geliefert werden, weil jede solche Hilfslieferung nur für zwei bis drei Wochen ausreiche, meldet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Kiew betrachtet dies jedoch als eine „Intervention“ in der Ukraine. Auf Beschuss des Sicherheits- und Verteidigungsrats werden die Grenzübergänge geschlossen.
„Wir sind zu einer Zusammenarbeit bei humanitären Fragen bereit. Wenn es aber um einen humanitären Hilfskonvoi geht, muss die Rot-Kreuz-Organisation mit dabei sein und die jeweilige Fracht kontrollieren. Bedauerlicherweise hat Russland die Regeln für die humanitäre Hilfe verletzt und eine Zusammenarbeit nicht nur mit der Ukraine, sondern auch mit dem Roten Kreuz abgelehnt“, so der ukrainische Präsident, Petro Poroschenko am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kiew. Moskau widerspricht dieser Darstellung und gibt an, dass die wiederholten Einladungen an ukrainische Zollbeamte und Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes, die Hilfsgüter aus Russland zu kontrollieren, ohne Begründung abgelehnt wurden.
Poroschenko setzte unterdessen am Mittwochabend den Beschluss in Kraft, wonach der Auto- und der Seeverkehr sowie der Fußgängerverkehr mit Russland vorübergehend gestoppt werden soll. Der Kiewer Sicherheits- und Verteidigungsrat hatte bereits am 28. August die Schließung der Grenze beschlossen.
Die Regierung wurde beauftragt, die Grenze zu Russland einseitig zu demarkieren und mit den notwendigen technischen Mitteln auszustatten. Zuvor hatte sich Poroschenko für die Errichtung von Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Russland eingesetzt. Am 3. September kündigte der ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk sogar den Bau einer Mauer an. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hatte daraufhin Deutschland um Hilfe für den Mauerbau gebeten. Berlin äußerte dafür umgehend Verständnis.
Quelle: RIA Novosti
Bildcollage: Unsere Zeitung (Fotoquelle: RIA Novosti)