Nachdem die IS-Terrormilizen gestern das Stadtzentrum der kurdischen Stadt Kobane (Ain al-Arab) erreicht haben, gab es die ganze Nacht hindurch schwere Kämpfe in der Stadt, auch US-Luftangriffe auf IS-Stellungen haben stattgefunden. Die Volksverteidigungseinheiten (YPG & YPJ) melden, die Stadt sei noch nicht eingenommen, allerdings haben sie weitere Bewohner aus den umkämpften Gebieten evakuiert. Journalisten vor Ort berichten via Twitter, dass die IS-Flaggen noch an denselben Positionen zu sehen seien.
Unterdessen zeigten in vielen europäischen Städten am gestrigen Abend tausende Menschen ihre Solidarität mit den Verteidigungseinheiten von Kobane. In Den Haag besetzten Demonstranten vorübergehend das niederländischen Parlament, in Berlin den Eingangsbereich des Flughafen Tegel, in London die U-Bahnstation Oxford Circus, in Bonn das Foyer der Deutschen Welle und in Wien die Ringstraße. Auch in zahlreichen Städten in der Türkei gab es Demonstrationen. Kurden werfen der türkischen Regierung vor die Menschen in Kobane im Stich zu lassen. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief alle, die die Mittel dazu hätten, dazu auf sofort zum Schutz der Bevölkerung zu handeln.
In Solidarität mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten gibt es heute um 16 Uhr eine Demonstration in Linz und Graz. Vor der UNO-City in Wien findet seit Montag ein unbefristeter Hungerstreik statt, für Freitag ist um 17 Uhr eine Großdemo vom Marcus-Omofuma-Platz zum Bundeskanzleramt geplant.