Kuba und USA tauschen Gefangene aus

gross_fiveDrei der letzten „Cuban Five“ dürfen zurück nach KubaAlan Gross kehrt in die USA zurück

Nach über 16 Jahren Gefangenschaft in den USA dürfen die drei kubanischen Aufklärer Antonio Guerrero, Ramón Labañino und Gerardo Hernández wieder zurück in ihre Heimat, berichten zahlreiche Nachrichtenagenturen. Im Austausch mit dem seit 5 Jahren in Kuba inhaftierten US-Bürger Alan Gross, der sich bereits von Havanna auf dem Weg in die Vereinigten Staaten befindet. René González, ein weiteres Mitglied der sogenannten „Cuban Five“, der 2013 seine Haftstrafe abgebüßt hat, bestätigte die Freilassung seiner drei noch inhaftierten Kollegen im Lauf des heutigen Tages.

Kubas Präsident Raúl Castro kündigte für heute Mittag (Ortszeit) in Havanna eine Pressekonferenz an, bei der er über die Freilassung von Gross und die „Beziehung Kubas zu den Vereinigten Staaten“ sprechen wird, berichtet der lateinamerikanische Nachrichtensender telesur.

Mehrere US-Zeitungen, darunter die einflussreiche New York Times, hatten in den letzten Wochen einen Austausch der drei noch in US-Haft festgehaltenen Mitglieder der Gruppe gegen Alan Gross gefordert.

Mit Bomben und Morden versuchen exilkubanische Kontragruppen von den USA aus, das System in Kuba zu destabilisieren. Seit dem Sieg der Revolution im Jahr 1959 gab es auf der Insel 713 Terroranschläge, bei denen rund 3.500 Menschen getötet und mehr als 2.100 verletzt wurden. Da die US-Behörden nach einer Serie von Bombenattentaten in kubanischen Hotels in den 1990er Jahren kaum gegen die Verantwortlichen vorgingen, ermittelten kubanische Aufklärer verdeckt in den terroristischen Gruppierungen, um weitere Anschläge gegen Menschen und Einrichtungen in ihrer Heimat zu verhindern.

Ihre Erkenntnisse wurden den US-Behörden mitgeteilt. Doch statt gegen die Gewalttäter vorzugehen, verhaftete die Bundespolizei FBI am 12. September 1998 zehn Kundschafter. Ein Teil der Verhafteten unterwarf sich den nordamerikanischen Behörden und wurde daraufhin – wegen der Kooperation – lediglich zu geringen Haftstrafen verurteilt. Seither leben diese Männer mit neuen Identitäten in den USA. Fünf der Aufklärer verweigerten jedoch die Zusammenarbeit mit den Beschützern der Terroristen in Miami und Washington. Die Mitglieder dieser als »Cuban Five« bekanntgewordenen Gruppe wurden zunächst für 17 Monate in Isolationshaft gesteckt, anschließend wegen Spionage und Verschwörung zum Mord angeklagt und in einem von Amnesty International als unfair bezeichneten Prozess zu drakonischen Haftstrafen verurteilt.

Während die nicht miteinander verwandten Aufklärer René und Fernando González – nach Verbüßung ihrer langjährigen Strafen – schon in Kuba sind, wurden Antonio Guerrero, Ramón Labañino und Gerardo Hernández bis heute in US-Gefängnissen festgehalten.

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