Berlin – Weit mehr als 20.000 Menschen sind in Mexiko seit 2006 dem „Verschwindenlassen“ zum Opfer gefallen. Eine Studie der kirchlichen Hilfswerke Brot für die Welt und Misereor gemeinsam mit der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko belegt, dass es sich beim Verschwindenlassen um ein systematisch begangenes Verbrechen handelt. Die Organisationen haben die Studie am Freitag im Deutschen Bundestag vorgestellt.
In der Studie haben die Herausgeber auch Empfehlungen an die deutsche Bundesregierung und das EU-Parlament formuliert. Die Verhandlungen über das geplante Sicherheitsabkommen mit Mexiko sollten solange ausgesetzt werden, bis das nordamerikanische Land eine nationale Strategie zur Bekämpfung des Verschwindenlassens in Kraft gesetzt hat. Julia Duchrow, Leiterin des Referats Menschenrechte und Frieden von Brot für die Welt: „Solange Polizei und Militär bis in die höchsten Kreise in systematische Verbrechen verstrickt sind, würde ein Sicherheitsabkommen zwischen Deutschland und Mexiko diese Gewalt nur legitimieren.“
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