„Venezuela ist nicht allein!“, hieß es heute Nachmittag bei einer Solidaritätskundgebung am Wiener Schwarzenbergplatz. Über 40 Menschen hatten sich versammelt, um dem von vielen als „Kriegserklärung“ empfundenen Erlass von US-Präsident Barack Obama, wonach der südamerikanische Staat eine „Bedrohung für die Nationale Sicherheit“ sei, deutlich zu widersprechen.
Unter den Kundgebungsteilnehmern befanden sich zahlreiche in Österreich lebende Lateinamerikaner. Der venezolanische Botschafter, Ali Uzcátegue Duque, konnte auch seinen kubanischen Amtskollegen, Juan Carlos Marsán, sowie österreichische Vertreter der Lateinamerika-Solidaritätsbewegung begrüßen.
Letztere fordern auch von der österreichischen Regierung „respektvolle Beziehungen zu Venezuela statt klammheimliche Beihilfe zur Destabilisierung des Landes.“ Das EU-Parlament und der Auswärtige Dienst der EU mische sich „einseitig und mit neokolonialer Arroganz in die inneren Angelegenheiten Venezuelas ein“ und wolle „nach einem ‚ukrainischen Drehbuch‘ offensichtlich auch in Venezuela mit Hilfe von rechtsextremen Kräften einen Umsturz betreiben, um die alten Oligarchen wieder an die Macht zu bringen.“, heißt es in einer Stellungnahme von ALBA Austria und der Solidarwerkstatt Österreich.
Der Ort der Kundgebung, das Heldendenkmal der Roten Armee – im Volksmund auch „Russendenkmal“ genannt – , dürfte nicht ohne Grund ausgewählt worden sein. Russlands Außenminister Sergej Lawrow, hatte bei seinem Besuch in Kuba am Dienstag „alle Versuche, in Venezuela einen Staatsstreich durchzuführen“, scharf verurteilt. Im Interview mit einem russischen Fernsehsender sagte er bereits zuvor: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Vereinigten Staaten damit aufhörten, in ihrer geografischen Umgebung nach Feinden zu suchen. Stattdessen sollten sie auf die einmütige Stimme Lateinamerikas und der Karibik hören“, wird Lawrow in der deutschen Tageszeitung junge Welt zitiert.
Text und Fotos: Michael Wögerer