Über 1.000 Menschenrechtsaktivisten haben sich vergangenes Wochenende an der fünften Parade gegen Homophobie in der kubanischen Hauptstadt Havanna beteiligt. Angeführt wurde der bunte Straßenzug von Mariela Castro Espin (Bild unten rechts), der Leiterin des kubanischen Zentrums für Sexualaufklärung (CENESEX).
Mit symbolischen “Massenhochzeiten” unter schwulen und lesbischen Paaren sollte der Forderung nach einer Legalisierung gleichgeschlechtlicher Ehen Ausdruck verliehen werden. Es sei wichtig “eine Gesellschaft, die in ihrer Gesamtheit für diese Themen sensibilisiert ist, zu erreichen”, sagte die Tochter des kubanischen Präsidenten Raúl Castro gegenüber Medienvertretern. Reverend Roger LaRade, Erzbischhof einer protestantischen Gemeinde in Kanada, beteiligte sich ebenfalls an dem Umzug und gab der Veranstaltung unter dem Jubel der anwesenden seinen Segen.
In Kuba sind gleichgeschlechtliche Handlungen seit 1979 straffrei, allerdings wurden Schwule und Lesben auf der Insel lange Zeit marginalisiert. Im Jahr 2010 entschuldigte sich Fidel Castro öffentlich für die Verfolgung von Homosexuellen in den Anfangsjahren der Revolution. Seit 2008 werden auch Geschlechtsumwandlungen vom kubanischen Gesundheitssystem kostenlos übernommen. Im Jahr 2013 verabschiedete das kubanische Parlament ein neues Arbeitsgesetz, das erstmals die Diskriminierung aufgrund der sexueller Orientierung ausschließt.
Die Rolle des Geschlechts wurde in dem Gesetz allerdings nicht berücksichtigt, weshalb Mariela Castro im Parlament ihre Zustimmung verweigerte. Auch gleichgeschlechtliche Ehen sind in Kuba nach wie vor nicht möglich. “Wir haben noch keine Hochzeit, aber eine erste bescheidene Feier”, sagte die bekannteste LGBT-Aktivistin (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) Kubas gegenüber Reuters. “In Zukunft werden wir sehen, was wir tun können.”
Quelle: Cuba heute/amerika21 (Marcel Kunzmann)
Fotos: Cubadebate / cenesex.org
Kuba macht es richtig vor!
Man sieht, dass sich auch der Katholizismus weiterentwickeln und die Akzeptanz gegenüber Homosexuellen kein Untergang der Gesellschaft ist.