Seit Freitag steht Kuba nicht mehr auf der US-Liste der Förderer des Terrorismus. Damit erfüllte US-Präsident Barack Obama eine Kernforderung der Kubaner im Zuge der diplomatischen Wiederannäherung beider Staaten. Bereits am 14. April, kurz nach dem Treffen mit dem kubanischen Präsidenten Raúl Castro im Rahmen des Amerika-Gipfels, ordnete Obama die Streichung Kubas von der Liste an. Nun gab das Weiße Haus bekannt, dass die 45-Tägige Überprüfungszeit gestern offiziell zu Ende gegangen ist. Damit ist die Entscheidung rechtskräftig.
Für Kuba bedeutet die Streichung von der Liste vor allem eine Erleichterung für den Banken- und Finanzsektor. Der Zugang zu internationalen Krediten könnte sich für Kuba schon bald vereinfachen, was wiederum die Situation für potentielle Investoren verbessert. Aus Angst vor Sanktionen weigerten sich viele Bankinstitute mit der sozialistischen Insel zu kooperieren, weshalb zuletzt sogar die kubanische Interessenvertretung in Washington alle Transaktionen mit Bargeldkoffern abwickeln musste. Mittlerweile wurde eine US-amerikanische Bank gefunden, welche bereit ist mit der kubanischen Interessenvertretung zusammenzuarbeiten.
Obwohl die jüngste Gesprächsrunde zwischen Kuba und den USA vergangene Woche ohne konkretes Ergebnis zu Ende ging, wird in den nächsten Wochen mit der Eröffnung von Botschaften in beiden Ländern gerechnet. 1962 haben die USA ihre Beziehungen zu Kuba unterbrochen, Fidel Castro nannte die US-Botschaft damals ein “Nest von Spionen”. Erst 1977 kam es im Zuge der neuen Kuba-Politik von US-Präsident Carter zur Eröffnung von ständigen Interessenvertretungen in Washington und Havanna, wobei diese nicht den Rang einer Botschaft einnehmen.
Zuerst erschienen auf cubaheute.wordpress.com
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