Vizepräsidentin des Parlaments unter anderem wegen Betrugs unter Verdacht. Breite Bewegung fordert Rücktritt von Präsident Hernández (Von Daniela Dreißig/amerika21)
Tegucigalpa – Seit rund drei Wochen protestieren zehntausende Honduraner in den Städten und Gemeinden gegen Korruption im Gesundheitswesen. Seit vergangenen Donnerstag steht nun auch die Vizepräsidentin des Parlaments, Lena Gutiérrez der Nationalen Partei, wegen Betrugs, Straftaten gegen die Gesundheit und Fälschung öffentlicher Dokumente unter Verdacht.
Die Protestierenden fordern den Rücktritt von Präsident Juan Orlando Hernández und die Schaffung einer Internationalen Kommission gegen Straflosigkeit in Honduras (CICIH). Aktivisten dieser Bewegung betonen, dass sie von keiner politischen Partei geführt werde. Sie würden so lange demonstrieren, bis die Verantwortlichen bestraft würden.
Erste Verlautbarungen über Korruption wurden mit den Berichten über fehlende Medikamente, Ausstattung und Personal in den öffentlichen Krankenhäusern 2013 geäußert. Seit bekannt wurde, dass Schecks unter anderem an Scheinfirmen ausgestellt wurden, gerieten immer mehr einflussreiche Personen aus Wirtschaft und Politik unter Korruptionsverdacht. Vergangenen Freitag wurden ein Teilhaber und der Rechtsvorsteher der Firma Dimesa, Shucri Kafie und Juan A. Madrid, verhaftet. Dimesa verkaufte medizinische Ausstattung zu überhöhten Preisen an öffentliche Krankenhäuser.