SCR Altach: Überraschende Niederlage gegen Grödig

CashpointArenaAltachUnsere Zeitung stellt alle 10 Bundesligateams vor, erklärt die Kadersituationen und berichtet vom ersten Saisonmatch der Klubs in der Saison 2015/16.

Von Moritz Ettlinger

1:2 Niederlage nach 1:0 Führung

Der SCR Altach musste die Heimreise aus Salzburg ohne Punkte im Gepäck wieder antreten. Die Vorarlberger unterlagen bei leichtem Regen dem SV Grödig mit 1:2. Und das, obwohl man bis zur 67. Minute mit 1:0 in Führung lag, nachdem Hannes Aigner den SCR nach schöner Flanke von Benedikt Zech per Kopf in Front brachte. Danach gehörte das Spiel allerdings der Heimmannschaft, ein Abseitstor von Schütz und ein vergebener Elfmeter von Roman Wallner deutete darauf hin, dass das Spiel noch lange nicht entschieden war. In der 67. Minute war es dann soweit, Timo Brauer erzielte mit einem Distanzschuss genau ins linke untere Eck den Ausgleichstreffer, keine Abwehrchance für Lukse im Tor der Altacher. Doch damit nicht genug: Nur sechs Minuten später traf Grödigs Kapitän Robert Strobl zum 2:1. Das war auch der Endstand. Ein enttäuschendes Ergebnis für die so ambitionierten Vorarlberger.

Die Kaderanalyse

Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist bekanntlich das schwierigste. Alle Aufsteiger in den letzten Jahren bauten nach einer tollen Debutsaison stark ab und fanden sich ein Jahr später im unteren Tabellendrittel, viele sogar im Abstiegskampf wieder.

Doch der SCR Altach scheint diesem Schicksal entgehen zu können, denn im Gegensatz zu den letztjährigen Aufsteigern mussten die Vorarlberger nicht fast ihre komplette Mannschaft ersetzen und schafften es, den Großteil der Leistungsträger aus dem Vorjahr im „Ländle“ zu behalten.

Mit Tajouri (zurück zur Wiener Austria), Geralicu (KF Tirana), Bodul (Dundee United), Kovacec (Ulsan), Pecirep (Wallern) und Riverola (zurück zu Bologna) wurden nur sechs Spieler abgegeben, dafür wurden mit Schilling (Wacker Innsbruck), Harrer (Austria, geliehen), Hofbauer (Wiener Neustadt) und Barrera (Real Estelí) vier potenzielle Stammspieler geholt. Außerdem wurden mit Nussbaumer (15) und Müller (16) zwei Talente aus der Akademie in den Kader hochgezogen.

Trainer Damir Canadi kann in seiner zweiten Bundesligasaison auf einen sehr ausgeglichenen Kader zurückgreifen, in allen Mannschaftsteilen steht jeweils mindestens ein (fast) gleichwertiger Ersatz parat.

Neben Kapitän Philipp Netzer und Goalgetter Hannes Aigner ist es aber vor allem Andreas Lienhart, der für diese so erfolgreiche Altacher Mannschaft steht. Der 29-jährige Rechtsverteidiger hat seit seinem Wechsel ins Ländle 2010 in 208 Spielen für einen Außenverteidiger starke 15 Tore erzielt und 38 vorbereitet. In der letzten Bundesligasaison war er der Dauerbrenner schlechthin, absolvierte alle 36 Partien und verpasste insgesamt nur 7 Minuten. Auf ihn gilt es auch in der kommenden Saison Acht zu geben.

Der hervorragende dritte Platz aus der Vorsaison wird trotz alledem schwer zu wiederholen sein. Die Mannschaft blieb größtenteils zusammen, auch der umworbene Trainer Damir Canadi konnte gehalten werden. Alles in allem scheint ein Platz im gesicherten Mittelfeld realistisch.

Ländle goes Europe

Aufgrund des dritten Platzes aus der Vorsaison steigt der SCR heuer in der 3. Runde der Europaleague-Qualifikation ein. Dabei trifft man auf den portugiesischen Klub Vitória Guimarães, der in der abgelaufenen Saison Platz 5 in der Meisterschaft belegte.
Der Kader der Portugiesen ist mit einem Gesamtmarktwert von rund 34 Mio. Euro deutlich über den der Altacher (8,4 Mio. Euro) zu stellen. Die Rollen sind in diesem Duell eigentlich klar verteilt, doch der SCR Altach hat schon in letzten Saison gezeigt, dass auch mit einem vermeintlich schwächeren Kader einiges möglich ist.

So könnte der SCR Altach spielen:

aufstellung_altach

Die Saisonvorschau nach dem Bundesliga-Auftakt:

Foto: Die Cashpoint-Arena in Altach (Böhringer Friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5); GRAFIK: Unsere Zeitung

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