Unsere Zeitung stellt alle 10 Bundesligateams vor, erklärt die Kadersituationen und berichtet vom ersten Saisonmatch der Klubs in der Saison 2015/16.
Von Moritz Ettlinger
Starker Auftritt im Lavanttal
Mit einem souveränen 2:0-Sieg über den WAC gelang der Wiener Austria ein erfolgreicher Bundesliga-Auftakt. Die Elf von Neo-Trainer Thorsten Fink zeigte von Beginn an, dass sie die vergangene Saison so schnell als möglich vergessen machen möchte und startete mit viel Druck in die Partie. Schon nach sechs Minuten die erste Chance für die Austria, Neuzugang „Larry“ Kayode traf nach schöner Vorlage von Philipp Zulechner aber nur das Außennetz. Kayode war es auch, der nach einem Blackout von WAC-Kapitän Michael Sollbauer vom heranstürmenden Alexander Kofler gefault wurde und damit einen Elfmeter herausholte. Alexander Gorgon trat an und verwandelte sicher. Der WAC-Keeper war in der richtigen Ecke, konnte den stark getretenen Ball aber nicht abwehren.
Die zweite Hälfte begann mit einer Topchance für die Veilchen, nach Flanke von Martschinko und Unsicherheiten in der WAC-Abwehr hatte „Larry“ Kayode, der ansonsten ein starkes Debut ablieferte, nur noch das leere Tor vor sich, er verzog aber aus knapp elf Metern. In der 57. Minute legte die Wiener Austria dann nach. Alexander Gorgon setzte sich auf der rechten Außenbahn stark durch und flankte in die Mitte zu seinem Namensvetter Grünwald, der den Ball sehenswert per Direktabnahme in die Maschen bugsierte. In weiterer Folge hatten die Wiener weitere gute Möglichkeiten auf das 3:0, aber auch Roi Kehat vergab aus aussichtsreicher Position gegen Alexander Kofler. Somit blieb es beim 2:0. Die Handschrift des neuen Trainers war in weiten Teilen des Spiels schon zu erkennen.
Die Kaderanalyse
Die Sommerpause war in diesem Jahr keine gewöhnliche für die Wiener Austria. Etliche Spieler wurden abgegeben, neue Kräfte wurden geholt und ein neuer Kader wurde zusammengewürfelt. Und das ist Sportdirektor Franz Wohlfahrt den Ansichten vieler Experten nach gut gelungen.
Mit Olarenwaju „Larry“ Kayode (Maccabi Netenya), Ognjen Vukojevic (Dynamo Kiew), Christoph Martschinko (Hoffenheim), Richard Windbichler (Admira) und Neo-Kapitän Robert Almer(Hannover 96) standen gleich fünf Neuzugänge im ersten Bundesligaspiel in der Startelf. Vor allem der quirlige Nigerianer Kayode machte bei seinem Debut einen sehr starken Eindruck und soll wie seine vorhin genannten Kollegen einer der Eckpfeiler des Projekts „Austria-Neu“ sein. Zudem verstärken Roi Kehat (Hapoel Ironi Kryat), Kevin Friesenbichler (Benfica Lissabon), Marios Pechlivanis (APOEL Nikosia) und der von Altach zurückgeholte Ismael Tajouri die Veilchen.
Auf der anderen Seite mussten auch 12 Spieler den Verein verlassen, zudem wurden drei an den Kooperationsclub FAC abgegeben. Besonders schmerzen die Abgänge von Kapitän und Erz-Austrianer Markus Suttner, der in die deutsche Bundesliga zum FC Ingolstadt wechselte, sowie Stammkeeper Heinz Lindner, der bei Eintracht Frankfurt einen Vertrag unterschrieb. Gespannt sein darf man auf die Entwicklung der Talente Tino Casali (19), Bernhard Luxbacher (20) und Alexander Frank (21), die in der kommenden Saison an den Kooperationsclub Floridsdorfer AC ausgeliehen wurden. Vor allem vom österreichischen U20-Teamgoalie Casali erwarten sich die Austria-Verantwortlichen einiges.
Mit dem neuen Trainer Thorsten Fink scheint man endlich den richtigen Mann an der Seitenlinie gefunden zu haben. Der 47-jährige Deutsche, der unter anderem mit dem FC Basel große Erfolge feierte, hat dem Spiel der Violetten schon nach wenigen Woche seinen Stempel aufdrücken können und verkörpert dieselbe Spielphilosophie wie der Verein selbst. Und wer, wenn nicht ein Thorsten Fink, kann die in der letzten Saison so gebeutelte Wiener Austria wieder in die Erfolgsspur zurückbringen?
Nach zwei Jahren Abstinenz will man in Wien-Favoriten zurück ins europäische Geschäft. Und mit dem von Grund auf neuformierten Kader und einem erfahrenen Trainer, der von Abstiegskampf über Meistertitel bis hin zu Championsleague-Erfolgen alles erlebt hat, ist dies heuer auf jeden Fall im Bereich des Möglichen.
So könnte Austria Wien spielen:
Die Saisonvorschau nach dem Bundesliga-Auftakt:
- Red Bull Salzburg (Teil 1)
- Rapid Wien (Teil 2)
- SCR Altach (Teil 3)
- SK Sturm Graz (Teil 4)
- Wolfsberger AC (Teil 5)
- SV Ried (Teil 6)
- SV Grödig (Teil 8)
- Admira Wacker Mödling (Teil 9)
- SV Mattersburg (Teil 10)
Foto: screenshot Viola TV, GRAFIK: Unsere Zeitung