Permanent geraten Journalisten ins Fadenkreuz von Politik und Verbrechen. Am Wochenende gab es mehrere Morde quasi mit Vorankündigung
Von Timo Dorsch / amerika21
Mexiko-Stadt – In mehreren mexikanischen Städten sind Journalisten und Aktivisten von Menschenrechtsorganisationen und sozialen Bewegungen auf die Straßen gegangen, um ihr Entsetzen und ihre Wut über den Mord an dem Journalisten Rubén Espinosa auszudrücken und gegen die Straflosigkeit zu demonstrieren.
Zusammen mit vier Frauen wurde der Fotoreporter in der Nacht vom 31. Juli tot und mit Folterspuren am Körper in einer Wohnung in der Colonia Narvarte in der mexikanischen Hauptstadt aufgefunden. Der 31-jährige Espinosa berichtete unter anderem für das renommierte Wochenmagazin Proceso und die Fotoagentur Cuartoscuro vor allem über soziale Proteste. Von Seiten der Staatsanwaltschaft gibt es noch keine Hinweise auf Motive oder Identität der Täter.
Forderungen nach einer unverzüglichen Aufklärung des Falls sind nicht nur von nationalen und internationalen Organisationen wie dem Menschenrechtsrat der UN zu hören. Angehörige der Opfer, Menschenrechtsorganisationen und mexikanische Medien betonen vor allem die Tragweite und die dem Verbrechen voraus gegangenen Ereignisse. So befand sich Rubén Espinosa seit fünf Wochen in Mexiko-Stadt in einem selbst auferlegten Exil. Er war aus dem Bundesstaat Veracruz geflohen, wo er aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit bereits seit längeren um sein Leben fürchtete.
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Titelbild: Marcha por Rubén Espinosa (EneasMx, Lizenz: CC BY-SA 4.0)