Die erhaltenen Originalhandschriften von Karl Marx und Friedrich Engels wurden vom Internationalen Institut für Sozialgeschichte digitalisiert und kostenlos zugänglich gemacht.
Das ›Manifest der Kommunistischen Partei‹ wurde in beinahe alle Sprachen der Welt übersetzt und gehört seit 2013 zum UNESCO-Welterbe. ›Das Kapital‹ ist wohl die einflussreichste und nachhaltigste Arbeit über die bestehende Wirtschaftsordnung. Die 2008 ausgebrochene Krise des Kapitalismus katapultierte das Denken, die Analysen und Perspektiven von Karl Marx und Friedrich Engels wieder in die Hörsäle und die etablierten Medien.
Jetzt gibt es erstmals vollständigen und offenen Zugang zu den Originaldokumenten der beiden Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus. Das Internationale Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam, das seit 1938 Eigentümerin der Sammlung ist, macht es jetzt möglich, durch die digitalisierten Dokumente zu browsen oder sie zu speichern und auszudrucken.
Legendär für seine kaum lesbare Handschrift war Karl Marx. Als „die Marxschen Hieroglyphen“ bezeichnete sie Rosa Luxemburg und weigerte sich an einer Edition des vierten Bandes des ›Kapital‹ mitzuwirken, als Karl Kautsky sie darum bat. Der sah sich übrigens nach Engels‘ Tod als einzigen Menschen, der in der Lage war, Marxens Handschrift zu lesen.
Problemlos zu entziffern ist die in der DDR besorgte 42-bändige Marx-Engels-Werkausgabe. Sie wurde schon vor längerer Zeit vom Verlag Olga Benario und Herbert Baum als pdf online gestellt.
Text: Hanno Wisiak
Fotos: Manuskriptseite des Kommunistischen Manifests (IISH, gemeinfrei) ; Marx-Engels-Forum in Berlin-Mitte (public domain)