Am 6. September finden in Guatemala Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt.
Das alle zwei Wochen erscheinende onda-info, eine knapp 30-minütige Radiosendung zu Lateinamerika, bringt dazu in ihrer aktuellen Ausgabe eine hörenswerte Reportage. Onda holt dabei geschichtlich weit aus: 1954 putschten die guatemaltekische Armee und die CIA gegen die demokratische Regierung von Jacobo Árbenz und stellten wegen einer angeblichen kommunistischen Bedrohung die Diktatur wieder her. Es war der Anfang eines der blutrünstigsten Kapitel der jüngeren lateinamerikanischen Geschichte und die Ursache des wohl schlimmsten Völkermordes der westlichen Hemisphäre seit dem zweiten Weltkrieg. Doch auch fast zwanzig Jahre nach den Friedensabkommen zwischen Staat und Guerilla ist die Gesellschaft von Gewalt, Rassismus und durch mafiöse Strukturen gekennzeichnet. Immerhin hat die gesellschaftliche und gerichtliche Aufarbeitung der Diktaturverbrechen in Guatemala Fortschritte gemacht. Und die Zivilgesellschaft macht gerade in diesen Monaten Druck, dass auch die Verbrechen und Skandale von heute nicht mehr allesamt straffrei bleiben.
onda-info 362: