24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 7: Wales (Gruppe B)
Das Team
Als Wales zum letzten Mal an einem Fußball-Großereignis teilnahm, war Dwight D. Eisenhauer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der Londoner Flughafen „Gatwick“ wurde eröffnet und Österreichs Ski-Legende Toni Sailer feierte bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften in Bad Gastein seine letzten großen Erfolge. Das war alles 1958 und Wales nahm an der Fußballweltmeisterschaft in Schweden teil. Für eine Europameisterschaft konnten sich die „Dragons“ noch nie qualifizieren, die EM 2016 in Frankreich wird für das kleine Land auf der britischen Insel also eine Premiere. Beim Kader sieht man, dass mit Ausnahme von zwei Spielern alle im Vereinigten Königreich engagiert sind, die meisten davon in der Championsship, der zweiten englischen Liga und in der Premier League, einige wenige in der schottischen Premiership. Das Team hat viele international erprobte Stars, wie Arsenal-Mittelfeldmann Aaron Ramsey, Liverpools Joe Allen, Ben Davies (Tottenham) oder Kapitän Ashley Williams (Swansea City). Und dann wäre da noch Gareth Bale.
Der Star
Gareth Bale. Der angeblich teuerste Spieler aller Zeiten (101 Mio. Euro Ablöse, Quelle: transfermarkt.at) in Diensten von Real Madrid ist DAS Aushängeschild des walisischen Fußballs. Der 26-jährige Außenstürmer hatte mit sieben Quali-Toren maßgeblichen Anteil an der ersten EM-Teilnahme seines Landes aller Zeiten und gilt in seiner Heimat als Musterprofi und Vorbild für alle angehenden Superstars. Bale begann seine Karriere beim FC Southampton als Linksverteidiger, wo er bald für seine großen Stärken, seine enorme Schnelligkeit, seine Freistoßqualitäten und seinen starken linken Fuß, bekannt wurde. Erst als er 2007 zu den Tottenham Hotspurs wechselte, kamen mehr und mehr seine Offensivqualitäten zum Vorschein, bis er kurz vor beziehungsweise mit seinem Wechsel zu Real Madrid endgültig zum Außenstürmer umfunktioniert wurde. Dort spielt er an der Seite von Cristiano Ronaldo meist als rechter Außenstürmer, konnte bis jetzt allerdings noch nicht ganz aus dessen Schatten treten. Nichtsdestotrotz ist der 54-fache walisische Nationalspieler, der auch für England spielen hätte können, einer der besten Kicker, die das kleine Wales je hervorgebracht hat und mit dem die Fußballwelt bei der EM 2016 in Frankreich und auch in Zukunft noch viel Freude haben wird.
Der Trainer
Chris Coleman. Der 45-jährige Waliser ist als Trainer ein noch eher unbeschriebenes Blatt. Bevor er 2012 das Amt des Teamchefs in Wales übernahm, trainiert er den FC Fulham, Real Sociedad, Coventry City und den griechischen Klub AE Larisa. Als Spieler allerdings war Coleman eine Größe im walisischen Fußball, spielte unter anderem bei Swansea City, beim FC Fulham und bei Crystal Palace, wo er sogar in die Mannschaft des Jahrhunderts gewählt wurde. Auch im walisischen Nationalteam absolvierte er 34 Spiele und schoss dabei vier Tore.
Mit dem Einzug in die Endrunde der EM 2016 liegt ihm Fußball-Wales sowieso schon zu Füßen, aber sollte Coleman mit seinem Land tatsächlich den Einzug in die KO-Phase schaffen, ist ihm ein Kult-Status im Land der Drachen sicher.
Fazit
In einer Gruppe mit England, Russland und der Slowakei wird der Einzug ins Achtelfinale kein Kindergeburtstag werden. Dennoch ist es den „Dragons“ durch aus zuzutrauen, den Sprung unter die besten 16 Teams Europas zu schaffen. Mit etwas Glück und den Stars in der richtigen Form darf man Wales bei dieser EM keinesfalls vorzeitig abschreiben.
Unsere-Zeitung-Tipp: Achtelfinale
Gruppe A:
Gruppe B:
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)