24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 11: Polen (Gruppe C)
Das Team
Bereits zum dritten Mal nach 2008 und 2012 ist Polen bei einer Fußballeuropameisterschaft dabei. Beide Male musste man schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Doch einiges spricht dafür, dass das 2016 in Frankreich anders aussieht.
Der Kader ist nur so gespickt mit internationalen Stars, wie beispielsweise Grzegorz Krychowiak (FC Sevilla), Torhüter Wojciech Szczesny (AS Roma) oder Jakub Blaszczykowski (AC Florenz). Aber auch Spieler wie Lukasz Fabianski (Swansea City), Lukasz Piszczek (Borussia Dortmund), Kamil Glik (FC Turin) oder Arkadiusz Milik (Ajax Amsterdam) sind keine Unbekannten. Insgesamt wirkt das ganze polnische Team sehr ausgeglichen, kein Spieler überschreitet die 30er-Grenze, allerdings findet sich auch keiner unter 22 Jahren. Und trotzdem sticht aus diesem ganzen Wirrwarr aus schwer auszusprechenden Namen ein Spieler besonders heraus: Robert Lewandowski.
Der Star
Robert Lewandowski. Der 27-jährige ist einer der besten Mittelstürmer, den Europa aktuell zu bieten hat. Nicht nur, dass er in der deutschen Bundesliga seit Jahren konstant auf Weltklasseniveau agiert, auch im Nationalteam hat sich „Lewa“ zu einer Führungspersönlichkeit gemausert, was er mit dem Titel als bester Torschütze der EM-Qualifikation eindrucksvoll unter Beweis stellte. Nach seinen Anfängen in Polen, wo er bei Lech Posen seinen Durchbruch schaffte, wechselte Lewandowski im Sommer 2010 zu Borussia Dortmund. Mit dem BVB gewann er zweimal hintereinander den deutschen Meistertitel und zog 2013 ins Championsleague-Finale ein, wobei er zuvor Real Madrid im Halbfinale mit vier Toren praktisch im Alleingang eliminierte. Im Sommer 2014 wechselte Lewandowski dann ablösefrei zum FC Bayern München, wo er trotz Anfragen von fast allen Topklubs Europas bis heute geblieben ist. Robert Lewandowski ist ein Stürmer, den wohl jeder Trainer gerne in seinem Team hätte und der mit den Biało-Czerwoni („Rot-Weißen“) als Kapitän die Gruppenphase überstehen will, was ihm auch durchaus gelingen könnte.
Der Trainer
Adam Nawalka. Polens Trainer des Jahres 2015 ist außerhalb seines Heimatlandes eine große Unbekannte. Bevor der 58-jährige den Chefposten bei Polens Nationalteam übernahm, stand er unter anderem bei Wisla Krakau, Zaglebie Lubin oder Gornik Zabrze unter Vertrag. Seine Bilanz bei den Biało-Czerwoni kann sich durchaus sehen lassen, elf Siegen stehen sieben Unentschieden und drei Niederlagen gegenüber. Man kann noch nicht sagen, wie sich der Pole bei seinem ersten großen Turnier schlagen wird, ein Überstehen der Gruppenphase ist ihm und seinem Team aber auf jeden Fall zuzutrauen.
Fazit
Neben der Ukraine und Nordirland trifft Polen in der Gruppe C auf Deutschland. Mit dem DFB-Team hatte Polen schon in der Qualifikation zu tun und musste den Deutschen nur hauchdünn den ersten Platz und damit den Gruppensieg überlassen. Man hat also gezeigt, dass man auch mit den „großen“ Teams Europas mithalten kann und will dies nun bei der EM in Frankreich erneut unter Beweis stellen. Und wenn alles nach Plan läuft, ist ein Überstehen der Gruppenphase nicht nur möglich, sondern sogar zu erwarten. Alles über das Achtelfinale hinaus wäre eine Überraschung, undenkbar ist aber auch das keineswegs.
Unsere-Zeitung-Tipp: Achtelfinale
Gruppe A:
Gruppe B:
Gruppe C:
- Deutschland
- Ukraine
- Polen
- Nordirland
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)