Mitarbeiter des sozialen Netzwerkes Facebook haben offenbar des öfteren die “Trending-Topics-Liste“ manipuliert, berichtet das Technologieportal gizmodo.com. Konservative Artikel sollen regelmäßig unterdrückt worden sein, erzählen ehemalige MitarbeiterInnen.
Der Vorwurf ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, denn es würde bedeuten, dass Facebook offen Politik betreibt. Für die Liste der „Trending Topics“, also jene Themen, die auf Facebook gerade sehr populär sind, werden nicht nur Algorithmen herangezogen, sondern sie wird auch redaktionell bearbeitet. Es gibt dafür ein kleines “Trending News Team” innerhalb des Unternehmens. Dieses Team bearbeitet die „Trending-Topics-Liste“, schreiben Überschriften und fügen Links zu News-Seiten hinzu.
Diese Gatekeeper Funktion, die entscheidet was der Konsument liest oder nicht, ist nichts Neues. Schon bei herkömmlichen Medien wie Zeitungen, Fernsehen usw. wählen Redaktionen die aus ihrer Sicht wichtigen Meldungen aus und verbreiten sie. Bei diesen Medien kennt man aber im Normalfall die Ausrichtung und weiß um diese Gatekeeperfunktion.
Social Media Plattformen wie Facebook sind aber angetreten um neutral auszuwählen bzw. mit Algorithmen auszuwerten welche Artikel für den Benutzer von Interesse sein können. Diese Algorithmen alleine sind aber auch nicht unumstritten, da sie zu einer sogenannten Filterblase führen in der die Menschen nur mehr den ihren Meinungen entsprechende Artikel zu sehen bekommen.
Laut GIZMODO wurde aber offenbar nochmals redaktionell von FB-MitarbeiterInnen eingegriffen und so konservativen LeserInnen konservative „Trending Topics“ vorenthalten. Das könne man durchaus als direkten Eingriff in den laufenden US-Wahlkampf sehen.
Facebook gibt an die Vorwürfe sehr ernst zu nehmen und verweist auf ihre Richtlinien um Neutralität zu wahren. Diese verbieten es einzelne politische Perspektiven zu unterdrücken.
Foto: pixabay.com/CC0 Public Domain