24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt.
UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 19: Irland (Gruppe E)
Das Team
Kaum ein Team hat die Qualifikation für die EM 2016 so ausgelassen gefeiert wie das irische. Kein Wunder, ist es doch erst die dritte EM-Teilnahme der „Boys in Green“. Nach Platz 3 hinter Deutschland und Polen in der schwierigen Qualifikationsgruppe D mussten die Iren ins Play-Off, wo man auf Bosnien-Herzegowina traf. Nach einem 1:1 im Hinspiel spielte Irland im Rückspiel groß auf und machte mit einem 2:0-Erfolg den Einzug in die EM-Endrunde perfekt. Auch wenn das bosnische Team zweifelsohne starke Spieler in ihren Reihen hat, wäre ein Ausscheiden der Iren im Play-Off doch allerdings auch etwas überraschend gekommen.
Im Kader Irlands finden sich einige Spieler mit internationalem Ansehen, wie etwa Stürmer-Legende Robbie Keane oder Kapitän John O’Shea, die sich zwar schon in einem etwas fortgeschrittenen Fußballalter befinden, auf die Coach Martin O’Neill aber vor allem als Leitfiguren und Führungspersönlichkeiten wohl nur ungern verzichten würde. Doch sie sind nicht die einzigen Stars der „Boys in Green“. Rechtsverteidiger Seamus Coleman (Everton) oder Southampton-Stürmer Shane Long beispielsweise sind fixe Größen in der englischen Premier League. Allerdings wird die irische Nationalmannschaft derzeit von einer regelrechten Verletzungsmisere geplagt, der schon genannte Keane ist für das Turnier in Frankreich fraglich, auch bei Coleman, Marc Wilson, Jonathan Walters (beide Stoke City) und Alan Judge (Bournemouth) ist noch unklar, wann sie wieder auf dem Platz stehen können. Keine Hoffnung mehr gibt es für Torhüter Rob Elliot, der das Turnier mit einer Knieverletzung mit Sicherheit verpassen wird. Aber zumindest ein paar Spieler haben sich den Besuch beim Vereinsarzt erspart, und zum Glück für alle irischen Fans gehört auch James McCarthy dazu.
Der Star
James McCarthy. Wie einige seiner Teamkameraden wurde auch James McCarthy im Ausland geboren. In seinem Fall im schottischen Glasgow. Er entschied sich jedoch früh für das Land seiner Vorfahren, was ihm jede Menge Kritik aus Schottland einheimste. In seinem Geburtsland unterschrieb er 2006 seinen ersten Profivertrag bei Hamilton Academic, bereits kurz vor seinem 16. Geburtstag durfte McCarthy bereits das erste Mal von Beginn an für Hamilton auflaufen. Seine starken Leistungen dort blieben auch dem damaligen Premier League-Klub Wigan Athletic nicht verborgen, der ihn 2009 auf die britische Insel lotste. Nach einer sehr erfolgreichen Zeit im Nord-Westen Englands, die er 2013 mit dem FA-Cup-Sieg krönte, verschlug es den 25-jährigen im September 2013 nach Liverpool zum FC Everton. Dort wurde er bald zum Leistungsträger und ist seither nicht mehr aus der Startformation der „Toffees“ wegzudenken. Genauso wie aus dem irischen Team, das James McCarthy nach der erfolgreichen Quali auch bei der EM-Endrunde zu Siegen und Triumphen führen will.
Der Trainer
Martin O’Neill. Wenn man den Begriff „O’Neill“ in das Online-Lexikon Wikipedia eingibt, erhält man neben einem Clan in Nordirland, einer Siedlung in Nebraska (USA) und „O’Neill, Inc“, einem kalifornischen Sportartikelhersteller, vor allem eines: eine Vielzahl an Personen mit dem Nachnamen „O’Neill“. Und einer von ihnen trägt den Vornamen Martin, seines Zeichens Trainer der irischen Nationalmannschaft. Martin O’Neill, übrigens nicht zu verwechseln mit dem nordirischen Coach Michael O’Neill, hat bereits einige Trainerstationen hinter sich, darunter Leicester City, Celtic Glasgow, Aston Villa und der AFC Sunderland. Seit November 2013 ist der 64-jährige nun bei den „Boys in Green“ im Amt, sein Punkteschnitt ist mit 1,6 Punkten pro Spiel jedoch ausbaufähig. Dennoch ist ihm ein ganzes Land dankbar, dass er die irische Nationalmannschaft nach Frankreich zur EM geführt hat.
Fazit
Bei der irischen Fußballnationalmannschaft ist es besonders schwer zu sagen, wie weit es beim Turnier in Frankreich gehen könnte. Die extrem starke Gruppe mit Belgien, Italien und Schweden spricht klar gegen einen Aufstieg in die KO-Phase, der Qualität des Teams nach zu urteilen wäre es den Iren aber durchaus zuzutrauen. Man wird sehen, inwieweit die „Boys in Green“ diese Qualität bei der EM auf den Rasen bringen können, so oder so würde es einer großen Überraschung gleichkommen, würde Irland tatsächlich den Einzug ins Achtelfinale schaffen.
Unsere-Zeitung-Tipp: Gruppenphase
Gruppe B:
Gruppe C:
Gruppe D:
Gruppe E:
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)