Auf jeden Terroranschlag folgt dasselbe ekelhafte Ritual
Von Peter Schaber (Lower Class Magazine)
Bin ich ein abgestumpftes Arschloch, zu keiner menschlichen Regung mehr fähig, überlegte ich nach den mörderischen Terrorattacken in Paris. Die allgegenwärtige und öffentlich zur Schau gestellte Trauer ekelte mich an. Es sind aber 130 Menschen gestorben, im Dienste einer kruden islamistischen Ideologie dahingemetzelt, wandte ich gegen meinen Abscheu ein. Ist es da nicht normal Solidarität und Anteilnahme zeigen zu wollen, wenn auch in der offensichtlich verblödeten Form der permanenten Beflaggung von Social-Media-Profilen?
Die intuitive Abneigung aber wollte nicht weichen. Und so blieb mir, da sich dasselbe Ritual nach jedem Anschlag, derer es ja gegenwärtig mehr als zu viele gibt, in abgewandelter Form wiederholte, nichts anderes übrig, als darüber nachzudenken, ob nicht doch der Ekel ein gerechtfertigter sein könnte.
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Fotos: lowerclassmag.com