Anfang Juni 2016 feierte sie noch ihren 100. Geburtstag, vergangenen Samstag verstarb Edeltrud Posiles, eine „Gerechte unter den Völkern“
Die 1916 in Wien geborene Edeltrud Becher versteckte in der Nazi-Zeit zunächst ihren jüdischen Freund und Verlobten Walter Posiles in einem Dachatelier, als später dessen zwei Brüder vor der Deportation standen, bot sie auch ihnen Unterschlupf bis zum Kriegsende und rettete so drei Juden das Leben.
Dafür wurde sie von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet. Dieser Ehrentitel bezeichnet Nichtjuden die Jüdinnen und Juden vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten retteten und sich dabei selbst in Lebensgefahr brachten. Die damals 20-jährige fälschte zudem Ausweise und organisierte Lebensmittel mit der Unterstützung von Verwandten und Freunden im Widerstand.
Ihre letzten Berufsjahre arbeitete Posiles bei den Wiener Büchereien und verbrachte schließlich im Elternheim der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) ihren Lebensabend, wo sie am vergangenen Samstag im Alter von 100 Jahren verstarb, gab die IKG via Aussendung bekannt.
„Und so habe ich halt drei Juden viele Jahre lang versteckt…“ – Der Schüler Aaron Friesz traf Edeltrud Posiles persönlich und führte mit ihr ein Interview.
Fotos: lettertothestars.at