von Vilma Guzmán / amerika21
Bogotá – Nach der äußerst knappen Niederlage des „Ja“ beim Plebiszit über das Friedensabkommen zwischen FARC-Guerilla und Regierung in Kolumbien haben verschiedene landesweite Bewegungen zur Verteidigung der Vereinbarungen aufgerufen und zugleich eine breite Beteiligung der Gesellschaft an weiteren Friedensgesprächen und der Suche nach Lösungen für die sozialen und politischen Probleme des Landes eingefordert. In Bogotá bildete sich hierfür eine Bürgerinitiative namens #PazalaCalle, die von jetzt an zu diesem Zweck an jedem Montag öffentliche Straßenversammlungen durchführen wird. Derartige Versammlungen sollen auch in anderen Städten stattfinden.
In mehrerer Städten fanden am Mittwoch Demonstrationen statt. Unter anderem gingen Studierende von 26 Universitäten des Landes in 13 Städten „Für den Frieden und die Hoffnung“ auf die Straße. In der Hauptstadt Bogotá kamen Tausende auf dem zentralen Bolívar-Platz zusammen, dort soll ab heute ein ständiges Friedenscamp eingerichtet werden. Für heute und Freitag sind weitere Märsche angekündigt.
Die linke Basisbewegung Marcha Patriótica betonte in einem Aufruf, das Ergebnis des Plebiszits drücke einen enormen Wunsch nach Frieden im Land aus, der bei den Szenarien über eine Kontinuität bei der Schaffung einer politischen Lösung des sozialen und bewaffneten Konfliktes nicht ignoriert werden könne. Der Vorsprung des „Nein“ von nur 53.894 Stimmen könne nun keinesfalls als „absoluter Sieg“ der Betreiber der Nein-Kampagne interpretiert werden, „um ein Friedensabkommen zu ändern, das bereits unterzeichnet, von der internationalen Gemeinschaft bestätigt und von über sechs Millionen Wählern unterstützt wurde“. Die Bewegung werde das Abkommen in seiner Gesamtheit „aktiv verteidigen“ und ruft zu einer landesweiten Mobilisierung für den Frieden am 14. Oktober auf.
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Foto: Firma de Acuerdo de Paz Colombia-FARC (flickr.com; Lizenz: CC BY 2.0) ; Titelbild: Versammlung der Initiative #PazalaCalle in Bogotá (Quelle: Twitter)