23. Februar: „Kaviar für euch? Krise für uns? Widerstand!“
Nach über sieben Jahren Pause und einem kleinen Protest in diesem Jahr, wird es am 23. Februar 2017 wieder eine größere Demonstration gegen den Wiener Opernball geben. Ausgehend von der U3-Station Johnstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus, dem ärmsten Bezirk Wiens, laden AktivistInnen der Kommunistischen Jugend Österreich (KJÖ) dazu ein, gemeinsam auf die Straße zu gehen und „ein starkes Zeichen für Solidarität und gegen den Irrsinn der Reichen“ zu setzen, heißt es in einer Aussendung am Dienstag.
„Während die Einen ihr Vermögen in unvorstellbare Höhen steigern, sind es die Anderen, die immer schwieriger überhaupt über die Runden kommen können. Der Reichtum der Einen, führt zur Armut der Anderen“, fasst KJÖ-Bundesvorsitzender David Lang die Beweggründe für die Demo unter dem Motto „Eat the rich!“ zusammen. Es sei höchste Zeit, wieder in die Offensive für die Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu gehen, so Lang.
In Österreich besitze das reichste eine Prozent der Bevölkerung über 460 Milliarden Euro – und damit ebenso viel wie die „untersten“ 90 Prozent der ÖsterreicherInnen, rechnet die KJÖ vor. „Der Opernball steht stellvertretend für all dies. Hier feiern sich die Reichen und ihre Handlanger im Parlament selber ab. Und das in Logen um über 20.000 Euro, während in Österreich über eine Million Menschen arm oder armutsgefährdet sind.“, kritisiert Lang.
Für den bald 28-jährigen Jungkommunisten wird es die erste Opernballdemo in seinem politischen Leben, verrät David Lang im Gespräch mit Unsere Zeitung. Neben den zahlreichen Antifa-Demos sei es wichtig die Frage der Reichtumsverteilung in den Mittelpunkt zu stellen. Einige Organisationen und Initiativen haben bereits ihre Teilnahme an der Opernballdemo 2017 angekündigt und „wir laden jeden ein, der sich mit den Zielen der Demo identifiziert“, so Lang. Mit einer Einschränkung: „Gewalt ist nicht in unserem Sinn.“
Die Demonstration gegen den Ball der Reichen am 23. Februar 2017 (Start: 18 Uhr, U3-Johnstraße) ist polizeilich angemeldet. Laut Austria Presse Agentur (APA) geht die Exekutive* von 500 TeilnehmerInnen aus. Die KJÖ will derzeit noch keine Schätzungen abgeben. Die Mobilisierung sei erst gestartet.
Fotos: KJÖ-Plakat zur Opernballdemo 2017; Titelbild: Aktion gegen den Opernball 2016
* In einer später korregierten APA-Meldung heißt es, dass die „Organisatoren“ von etwa 500 Teilnehmern ausgehen würden. Gegenüber Unsere Zeitung hat die KJÖ allerdings keine Schätzungen abgegeben.