2015, 2016 und 2017 wurden als die wärmsten Jahre seit Beginn der Klimakatastrophe bestätigt. 2016 hält noch immer den Weltrekord, während 2017 das wärmste Jahr ohne El Niño war, so die World Meteorological Organization WMO. Von Robert Manoutschehri
Das Ziel der Weltgemeinschaft, die globale Temperaturerhöhung auf maximal 1,5 bis 2 Grad zu beschränken, wird – mangels wirksamer Gegenmaßnahmen – immer schwieriger zu erreichen. Denn nun zeigt auch die Analyse von fünf internationalen Wetter-Datensätzen durch die Weltorganisation für Meteorologie, dass die durchschnittliche globale Oberflächentemperatur 2017 bereits rund 1,1 ° Celsius über der vorindustriellen Ära lag.
Das Jahr 2016 bleibt laut der Analyse das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen (1,2 ° C über der vorindustriellen Ära). Doch 2017 ist trotzdem das wärmste je gemessene Jahr, wenn man die in diesem Jahr ausbleibende, zusätzliche Erwärmung der Meere durch das Wetterphänomen El Niño in die Berechnung miteinbezieht.
WMO-Generalsekretär Petteri Taalas: „Doch der langfristige Temperaturtrend ist viel wichtiger als die Rangfolge der einzelnen Jahre, und dieser Trend ist ein Aufwärtstrend. Siebzehn der 18 wärmsten Jahre seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung waren alle in diesem Jahrhundert, und der Grad der Erwärmung während der letzten drei Jahre war außergewöhnlich. Die arktische Wärme ist besonders ausgeprägt und wird tiefgreifende und lang anhaltende Auswirkungen auf den Meeresspiegel und auf die Wetterbedingungen in anderen Teilen der Welt haben.“
Der zu erwartende Schaden für die Volkswirtschaften wird die Kosten einer Dekarbonisierung nach Vorbild des Pariser Klimaabkommens bei weitem übertreffen. Eine Energiewende hat jetzt zu erfolgen. Jedes weitere Jahr, das ungenutzt vergeht, wird Aufwand und Kosten der Klimawandelfolgen expotentiell nach oben treiben, wie auch der soeben erschienene Global Risks-Report des Weltwirtschaftsforums aufzeigt.
Demnach geht von den Folgen aus Umweltzerstörung und Klimawandel die größte akut-Gefahr für die Menschheit aus. Extremwetterlagen, Naturkatastrophen, der Kollaps von Ökosystemen, resultierende Wasserkrisen und zuletzt die fehlende Anpassungsfähigkeit der Menschheit an den Klimawandel und dadurch verursachte Migration hegen ungleich größeres Gefahrenpotential als Massenvernichtungswaffen und Cyberattacken.