Nachdem sich viele Eltern gefunden haben, die ihre Kinder in den Schülerstreiks und gegen Anfeindungen unterstützen, wurde nun eine weitere Petition ins Leben gerufen, die von über 700 Wissenschaftlern unterzeichnet wurde, in der volle Unterstützung für die Schüler und ihre Klima-Anliegen gefordert wird.
Von Robert Manoutschehri
Die junge Umweltaktivistin Greta Thunberg begann im August 2018 mit einem dreiwöchigen Sit-In vor dem schwedischen Parlament, ihren Protest gegen fehlende Reaktionen aus der Politik auf die Klimakrise in Taten umzusetzen. In Folge fuhr sie damit jeden Freitag fort und kündigte auch an, dies als Schulstreik so lange zu machen, bis sich die schwedische Politik zu einem sicheren Weg entscheiden würde, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Ihre Postings auf Social Media gingen dabei bald viral.
Die Hashtags #FridaysForFuture und #Climatestrike verbreiteten sich rasant und viele Schüler und Studenten begannen auf der ganzen Welt zu protestieren. Dies hat auch die belgischen Donnerstag-Schulstreiks inspiriert und begründete letztlich mit den „Fridays For Future Schülerstreiks“ eine internationale Jugend-Bewegung für den Klimaschutz, der sich bis zum Jahrswechsel bereits zig-Tausende Schüler weltweit in rund 270 Städten angeschlossen haben.
Support von Eltern und Wissenschaft
Nachdem sich seit Mitte Februar (und meinem persönlichen Aufruf) viele Eltern gefunden haben, die ihre Kinder in den Schülerstreiks und gegen Anfeindungen unter dem Hashtag #ParentsForFuture und per Petition unterstützen, wurde nun eine weitere Petition ins Leben gerufen und von über 700 Wissenschaftlern im Namen #ScientistsForFuture unterzeichnet, in der sie Achtung und volle Unterstützung für die Schüler fordern.
Anfang des Jahres hatten bereits über 3400 belgische Wissenschaftler mit #Scientists4Climate eine ähnliche Stellungnahme veröffentlicht. Die für den Deutschen Raum soll kommende Woche offiziell vorgestellt werden. Erstunterzeichner sind u.a. Klimaforscher Prof. Schellnhuber, Club of Rome Mitbegründer Ernst Ulrich von Weizsäcker, ARD-Meteorologe Sven Plöger sowie Energieexperten Claudia Kemfert und Volker Quaschnig.
Die enorme Mobilisierung der FfF-Bewegung zeige, dass die Schüler und Studenten die Situation verstanden hätten, so die Wissenschaftler. Die jungen Menschen forderten zu Recht, dass sich die Gesellschaft ohne weiteres Zögern auf Nachhaltigkeit ausrichte. Ohne einen tiefgreifenden und konsequenten Wandel ist ihre Zukunft in Gefahr.
Klimawandel erfordert Denk-, Werte- und Systemwandel
Wir erleben derzeit das Ergebnis jahrzehntelanger massiver Gehirnwäsche von Raubtierkapitalismus und Wirtschaftsfaschismus. Drei bis vier Generationen lang sind Menschen von klein an auf eine egomane Ellbogengesellschaft hin getrimmt worden, in der man Gewinner ist, wenn man alles andere besiegt oder zerstört hat, egal ob Mensch oder Natur, und in der die höchste zu erzielende Freiheit darin besteht, sich alles kaufen zu können. Der „Wandel“, der dringend ansteht, muss zuallererst einmal ein verständnisbasierender Denk- und Wertewandel sein.
Auch unsere Kinder werden sich zunehmend bewusst, dass sich weder die Probleme unserer Zivilisation noch deren Lösungen auf einzelne Themen vereinfachen und beschränken lassen, oder dass es im Kampf gegen die drohenden Klimawandelfolgen nicht nur einseitiger Betrachtungen und einzelner Maßnahmen bedarf, es vielmehr einen ebenso interdisziplinären wie intergesellschaftlichen grundlegenden Denk- und Systemwandel braucht, der sich nach neuen Werten orientiert.
Das ebenso sinnentleerte wie überholte Festhalten an einem blindwütig-egomanen, kurzsichtig auf angeblich grenzenloses Wachsdumm, Ausbeutung und Raubtierkapitalismus ausgerichteten Gesellschafts-System führt in den absehbaren Untergang unserer Zivilisation, ja sogar zum nächsten großen Massensterben allen Lebens auf unserem Planeten.
Die künftigen „Gewinner“ und die „Erfolgreichen“ dürfen und werden nicht mehr die Rücksichtslosesten und Stärksten sein, sondern diejenigen, die Nachhaltiges für die Gemeinschaft leisten, um nicht nur unser Aller Überleben sondern auch unser Aller Wohl zu sichern. Wir brauchen jetzt Kooperation statt Konkurrenz. Und anstatt politischer Ideologie die Intelligenz.
Kollektiver Streik für eine sinnvolle Klima-Politik
Am 15. März bietet sich die nächste Gelegenheit, für einen entsprechenden Systemwandel ebenso wie für unsere Kinder und eine lebenswerte Zukunft „auf die Straße zu gehen“: Beim „Global Climate Strike For Future“ in derzeit 524 gelisteten Demos in 60 Ländern auf allen Kontinenten. Weder wir, noch die Natur oder das Klima haben mehr viel Zeit, bevor unumkehrbare Kipppunkte überschritten sind, die das bisher gekannte Leben auf unserem Planeten für immer verändern.
Die Streiks in Österreich und ihre FB-Seiten: Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg, Linz, Klagenfurt
Überregionale Internetseite der FFF-Bewegung
Teil 2: Klimastreik der Schüler – jetzt von über 14.000 Wissenschaftlern unterstützt
Schon wieder etwas, das ich nicht kapiere. Die gleichen Leute, die das heilige nulldefizit beschwören haben weil wir ja wegen der Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generation leben, verurteilen jetzt die sorge, gerade dieser Generation um den Klimawandel. Ich verstehe das nicht. Entweder wollen wir auf Kosten der nächsten Generation leben oder nicht. Wen. Ich das heilige nulldefizit ernst nehme, muss ich wohl auch die sorge um den Klimawandel ernst nehmen.
Ich mache mir auch Sorgen um den Klimawandel, aber auf mich kommt es nicht an. Ich erlebe ihn sicher nicht.weniger Sorgen mache ich mir um den staatshaushalt.in der Richtung mache ich mir eher sorgen wegen einer Deflation. Einmal in der deflationsspirale kommt man so leicht nicht mehr raus.das waere doch einen Artikel wert? Einmal von Deflation reden statt von Inflation.