Wärmster Juni der Messgeschichte in Österreich – und es wird immer heißer

Sonnenuntergang

Weltweit werden immer neue und immer dramatischere Hitzrekorde von dzt. bis zu 54 °C gemessen und alleine aus Indien und Pakistan wurden bereits über 1000 Hitze-Tote gemeldet. Doch auch die Sommer in Österreich werden immer heißer, der derzeitige Juni wird voraussichtlich der Heißeste jemals gemessene.

Von R. Manoutschehri

Unter den 20 wärmsten Sommern der über 250-jährigen Messgeschichte liegen 12 in den 2000er-Jahren. Durch den extrem warmen Juni 2019 ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich auch der Sommer 2019 in dieser Rangliste weit vorne einreihen wird. „Langfristprognosen deuten auf einen überdurchschnittlich warmen Juli und August in Mitteleuropa hin“, sagt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik.

Der Juni 2019 verlief von Beginn weg überdurchschnittlich warm und zeigt darüberhinaus auch einen der stärksten Temperaturanstiege aller Monate. Seit Beginn des Monats strömt warme Luft aus Südeuropa und zeitweise sogar aus Nordafrika nach Österreich und die für Anfang Juni typischen Kaltlufteinbrüche, auch Schafskälte genannt, bleiben heuer völlig aus.

Die nächste Hitzewelle rollt an

Auch für die nächsten Tage wird eine Hitzewelle mit Höchstwerten von über 32 Grad erwartet. „Berücksichtigt man die Prognose für die nächsten Tage, dann liegt der Juni 2019 in der Endabrechnung um 4,6 °C (!!!) über der Klimavergleichsperiode 1981 bis 2010, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Auch der deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer ausgeprägten Hitzewelle in ganz Mitteleuropa für nächste Woche. In Teilen Deutschlands werden Spitzenwerte von über 36 Grad zu erwarten sein.

Zuvor wurden bereits weitere Wärme-Rekordwerte verzeichnet. So war der April mit Spitzentemperaturen von bis zu 28,5 °C einer der 25 wärmsten April-Monate der Messgeschichte, der zugleich die bisher längste ununterbrochene Phase von 13 überdurchschnittlich warmen Monaten hintereinander bildete.

Ein Rekordjahr nach dem Anderem

Und das vergangene Jahr 2018 ging mit einer Abweichung von +2,4 °C gegenüber dem Bezugszeitraum 1961–1990 zur Gänze als Heißestes seit Anbeginn der Aufzeichnungen im Jahr 1767 in Österreichs Wetter-Annalen ein. Ganze sechs Monate landeten unter den wärmsten Zehn der jeweiligen Vergleichsreihe. Zudem wurden noch nie derart viele Sommertage verzeichnet.

Von Vorarlberg bis ins Mostviertel führte ein Niederschlagsdefizit von 10 bis 30 % zu ausgeprägter Trockenheit. Vereinzelt, wie in Linz, war 2018 auch das Trockenste je aufgezeichnete Jahr mit entsprechenden Schäden für die Landwirtschaft, vermehrten Waldbränden und dramatischen Folgen für Grundwasser und Flusspegel.

Gesundheitsgefahren

Für die Gesundheit sind jedoch nicht nur die Tageshöchstwerte relevant, die es n.M. im Schatten oder indoor zu überstehen gilt, sondern die Dauerbelastung, bzw. ob sich der Körper zwischenzeitlich ausreichend abkühlen kann. Daher werden auch so genannte Tropennächte von europäischen Meteorologen erfasst, wo die niedrigste Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt, weil hier die Abkühlung ohne technische Hilfsmittel in nicht mehr ausreichendem Maße stattfindet.

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