Eine empfehlenswerte politologische Studie über die Kurz-Strache-Koalition ist kürzlich im LIT-Verlag erschienen. Ein Buch, das Grundlage für konstruktive Debatten auch in Wahlkampfzeiten sein könnte.
Innenpolitische Sommerlektüre (Tipp 1) – Sonntag ist Büchertag von Udo Bachmair
Am 29. September wird also wieder gewählt. Trotz aller Appelle und Bekenntnisse dürften die Wochen bis dahin wieder geprägt sein von aggressiven Wahlkampftönen. Ein schmutziger Wahlkampf wird prognostiziert. Vor diesem Hintergrund ist eine seriöse Betrachtung innenpolitischer Vorgänge unverzichtbar. Diese Aufgabe erfüllt bestechend der von Emmerich Talos und Florian Wenninger herausgegebene Sammelband „Die schwarz-blaue Wende in Österreich“.
Die Autorinnen und Autoren des knapp 500 Seiten starken Bandes hatten ursprünglich eine Zwischenbilanz der ÖVP-FPÖ-Regierung geplant. Doch das Scheitern der Koalition nach dem Ibiza-Video mit den zutage geförderten Macht- und Korruptionsphantasien des Ex-FPÖ-Chefs ließen das Buch zur ersten Gesamtbilanz des bei kritischen Beobachtern höchst umstrittenen Regierungsprojekts werden.
Das „Wirken“ der politischen Akteure Kurz und Strache und deren Inszenierung einer zunächst unverbrüchlichen Freundschaft wird politikwissenschaftlich facettenreich aufgearbeitet – von der Sozialpolitik über den Budgetpfad und das Kulturkonzept bis zur Außenpolitik. Das Reizthema Migration darf ebenfalls nicht fehlen, mit denen beide ehemalige Regierungsparteien ihr wichtigstes politisches Kleingeld gewechselt haben.
„Die Schwarz-Blaue Wende in Österreich“
Eine Bilanz
Hrsg.: Talos, Emmerich
470 Seiten, LIT-Verlag
Reihe: Politik und Zeitgeschichte 11
ISBN 978-3-643-50918-5
Paperback, 23,5 x 16 cm
29,80 EUR
Tipp 2 („Kurz & Kickl. Ihr Spiel mit Macht und Angst“) folgt am 11. August.
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