Was macht den Max Lercher eigentlich zum »Rebellen« oder gar zum »Linken«, zu dem er in den etablierten und den sozialen Medien stilisiert wird?
Ein Gastkommentar von Hanno Wisiak
Ich frag mich ganz im Ernst: Was macht den Max Lercher eigentlich zum »Rebellen« oder gar zum »Linken«, zu dem er in den etablierten und den sozialen Medien stilisiert wird? Dass er Reste sozialdemokratischer Rhetorik pflegt, sich selbst als »Proleten« bezeichnet oder seinen Dialekt nicht ablegt, wenn er im innerparteilichen Gerangel mitmischt?
Als Landtagsabgeordneter in der Steiermark hat er jedenfalls bei Spitals- und Schulschließungen, bei der Abschaffung der Wohnbeihilfe, bei Verschlechterungen bei Behindertenhilfe und Jugendwohlfahrt, bei Nulllohnrunden usw. usf. mitgestimmt.
Den Eindruck, dass ihm das persönlich unangenehm gewesen oder politisch falsch vorgekommen wäre, hatte ich damals nicht. Einzig beim Bettelverbot hat er nach massivem SJ-internem Wirbel und nach vorheriger Absprache mit Landeshauptmann Voves nicht die Hand gehoben. Aber macht diese Schwalbe schon einen Sommer?
Die unterste Schublade, in die die SPÖ-Führung greift, um Lercher im Machtkampf zu diskreditieren, zeigt, dass sie ihn dennoch fürchtet – aber auch, wie verkommen sie schon ist.
Hanno Wisiak ist Bezirksvorsteher-Stellvertreter in Graz-Geidorf und Mitglied des Landesparteivorstandes der KPÖ Steiermark.
Titelbild: screenshot youtube
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