Realitätsschock – Zehn Lehren aus der Gegenwart

„Sonntag ist Büchertag“: Sascha Lobo analysiert in seinem neuesten Buch, warum die Welt aus den Fugen gerät und was uns die drastischen Veränderungen lehren können – und auch müssen.

Erschienen ist das Buch im Herbst 2019 im Verlag Kiepenheuer & Witsch. Es behandelt Themen wie den Klimawandel, die Gesundheit, die Künstliche Intelligenz und den Rechtsruck in unserer Gesellschaft. All dies tut Sascha Lobo aber auf eine andere Art und Weise, denn wer eine Anleitung zur Rettung der Welt erwartet, wird sie in diesem Buch nicht finden.

Der/Die LeserIn bekommt mit diesem Buch unerbittlich den Spiegel vorgehalten. Unser Weltbild scheint plötzlich, als wäre es lediglich eine Illusion, weil wir gefühlt und analytisch immer noch im 20. Jahrhundert stecken.

Werte, Gewissheiten, Hoffnungen – sie sind alle geplatzt. Wer hätte gedacht, dass Trump tatsächlich die Wahlen gewinnt und Präsident der USA wird? Und wer, dass die Briten für den Brexit stimmen? Dass in der Gesellschaft ein verstärkter Rechtsruck aufkommt und dass der Klimawandel so schnell zu spüren sein wird? Die Kluft zwischen Wunsch und Realität hat oftmals auch digitale Gründe. Diese behandelt Lobo anhand seiner zehn Lehren.

Vor allem wir privilegierten, gebildeten MitteleuropäerInnen haben für lange Zeit in unserer eigenen Blase gelebt, sozusagen in unserer Wohlfühlblase. Rund um uns herum ist die Welt eskaliert, vieles hat sich verändert und das rasanter, als wir tatsächlich mitbekommen haben – oder eben wollten. Doch diese Blase ist jetzt geplatzt, ein Realitätsschock ist die Folge. Die Welt strömt in vielen Bereichen zeitgleich auf uns ein. Vieles haben wir bereits vermutet oder tief in uns drinnen gewusst. Allerdings bleibt die Frage: War es uns auch bewusst?

Ein Paradebeispiel für den Realitätsschock ist der Klimawandel, er passiert genau im Hier und Jetzt. Gewusst bzw. geahnt haben wir es schon lange, den bereits seit Ende der 1980er-Jahre predigen uns die Wissenschaftler, dass etwas auf uns zukommt und wir handeln müssen. Seit den 1960er-Jahren wissen wir auch, dass zu viel Plastik im Umlauf ist, doch genauer hingesehen hat niemand. Entsprechende Handlungen blieben lange Zeit aus. Erst als eine virale Flut an Bildern und Videos von zugemüllten Meeren und qualvoll verendeten Tieren die (sozialen) Medien überschwemmten, schenkte man diesem Problem auch Beachtung.

Soziale Medien verändern unsere Wahrnehmung und bewirken eine beschleunigte Verbreitung. Laut Sascha Lobo haben erst die sozialen Medien aufgrund ihrer ständigen Wiederholung von Inhalten bewirkt, dass wir alle den Realitätsschock Plastik so stark wahrgenommen haben, dass inzwischen auch große internationale Konzerne beginnen, auf Plastik zu verzichten. Es zeigt sich, dass das Internet Aufklärungsarbeit leisten kann. Es kann aber auch das Gegenteil und hetzerische Absichten fördern. Das Internet kann verbinden, aber auch isolieren.

Wie wir mit dem Realitätsschock umgehen, bestimmt auch darüber, wie wir in den nächsten Jahrzehnten leben. Neue Gegenbewegungen sind damit die Hoffnung des 21. Jahrhunderts. Sie können die Zukunft in rettende Bahnen lenken. „Fridays for Future“ fungiert dabei als eine Art Role Model. TeilnehmerInnen gehen mit Beispielfunktion voran und dienen mit ihrem Verhalten als „Vorbilder“. Lobo versucht in seinem Buch aber noch viele weitere Rollenmodelle zu finden. Was jedoch schnell erkennbar wird, ist, dass Rollenmodelle weltweit insbesondere junge Menschen, vor allem junge Frauen sind. Sie alle kämpfen für eine Überwindung dieser Schockstarre und drängen hin zu einer proaktiven Herangehensweise.

Die neue Hoffnung stützt sich also zu einem Großteil auf die Jugend und den Glauben, dass die nachkommenden Generationen grundsätzlich mit einer anderen Verhaltensweise aufwachsen und anders an Probleme herangehen werden. Die sogenannten Millennials (geboren in den frühen 1980er- bis zu den späten 1990er-Jahren) sind beispielsweise kaum noch an Autos interessiert und haben sich ein anderes, oftmals auch bewussteres Konsumverhalten angeeignet. Auch der Fluss der Erfahrung dreht sich nach und nach. Jugendliche erklären ihren Eltern die Jetztzeit, lehren ihnen, wie man sich im World Wide Web bewegt.

Sascha Lobo analysiert, fügt zusammen, beschreibt und zeigt auf, dass wir auf Kosten anderer Leben, dass wir unseren Müll exportieren und unsere Werte oftmals auch nur innerhalb unserer nationalen Grenzen gelten. Zwischen statistischen Daten findet man immer wieder aufrüttelnde Beispiele. Das gegenwärtige Weltgeschehen wird klug, scharfsinnig, aber auch humorvoll analysiert.

Wer Realitätsschock liest, der wird verstehen, warum so viele frühere Selbstverständlichkeiten einfach verpufft sind. Man erkennt, dass die meisten Krisen auf Globalisierung und Digitalisierung zurückzuführen sind und wird für die kommenden Brüche und Veränderungen besser gewappnet sein – in Politik und Alltag.

Dieses Buch gibt es aktuell auch zu gewinnen!

Unsere Zeitung verlost gemeinsam mit dem ÖGB-Verlag aktuell 1 Exemplar des Buches „Realitätsschock – Zehn Lehren aus der Gegenwart“. Schreiben Sie einfach ein E-Mail mit dem Betreff  „Sonntag ist Büchertag“ und Ihrer Anschrift an gewinnspiel@oegbverlag.at und mit etwas Glück finden Sie das Buch bald in Ihrem Postkasten.

Teilnahmeschluss ist der 11.01.2020. Der/Die glückliche GewinnerIn wird anschließend in der Kalenderwoche 2 vom ÖGB-Verlag per E-Mail verständigt.

Mehr Informationen zum Buch und seinem Autor finden Sie auch im Online-Shop unter:
besserewelt.at/realitätsschock

Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Schriftverkehr und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinn ist nicht in bar auszahlbar. Der/Die GewinnerIn wird per E-Mail verständigt. Einsendeschluss: 11.01.2020. Datenschutz: Die Teilnahme am Gewinnspiel erfordert die Angabe personenbezogener Daten. Der/Die TeilnehmerIn erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm/ihr übermittelten Daten von Verlag des ÖGB GmbH, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, für die Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet werden dürfen. Widerruf der Datenverwendung ist jederzeit per E-Mail an datenschutz@oegbverlag.at unter der Angabe des Betreffs „Widerruf Gewinnspiel Unsere Zeitung“ möglich.

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