Die progressiven Demokraten-Präsidentschaftskandidaten Andrew Yang und Tulsi Gabbard sind aus dem Rennen ausgeschieden und haben – für viele Progressive unverständlich – den geistig unnachteten Establishmentkandidaten Joe Biden endorsed. Dieser wurde jedoch seit rund einer Woche vermisst. Bernie Sanders betreibt währenddessen Krisenmanagement.
Von Gregor Flock
Yang und Gabbard unterstützen Biden
Das Endorsement des Progressiven und vormaligen Demokraten-Präsidentschaftskandidaten Andrew Yang für den vom geistigem Verfall geprägten Establishmentkandidaten Joe Biden erfolgte am 10. März 2020 während Yang die Wahlen für CNN kommentiert hat:
Das von Progressiven genausowenig goutierte Endorsement der Progressiven Tulsi Gabbard für Biden ereignete sich am 18. März:
Yikes, Tulsi dropped out and endorsed… diehard warmonger Joe Biden
Gabbard made her name as an anti-war candidate, correctly calling out Hillary Clinton as the "queen of warmongers"… but is now supporting a demented neoliberal hawk
US politics is a perpetual disappointment https://t.co/ukkkwZc3G7
— Ben Norton (@BenjaminNorton) March 19, 2020
Beide Endorsements erscheinen auf den ersten Blick unverständlich, da Gabbard, Sanders und Yang von Anfang an die progressiven Kandidaten schlechthin waren und sind. Yang und Sanders und auch deren Anhänger verstanden und verstehen sich gut.
Bernie Sanders said that he liked Andrew Yang. Yang was so touched by Bernie's kind words that Yang went up to Bernie and told Bernie how much it meant to him. Bernie threw his arm around Yang and said, "of course I like you, Andrew. You bring a lot of good ideas to the table." pic.twitter.com/jgdNJOhDB4
— Revolt Politic (@RevoltPolitic) December 21, 2019
Die klare Erwartungshaltung war also, dass sowohl Yang als auch Gabbard Sanders unterstützen würden. Warum haben Sie es nicht getan? Yang als bekannter Anhänger von Mathematik sprach zwar davon, dass die Mathematik für Biden spräche; auch dass er welchen auch immer nominierten Kandidaten unterstützen werde, dass er glaube, Biden werde dieser Kandidat sein, und, dass er somit Biden seine Unterstützung ausspricht. Es wird jedoch berichtet, dass Biden Yang einen Kabinettsposten versprochen haben soll. In diesem Fall hätte Biden eine Straftat begangen, auf die ein bis zwei Jahre Haft stehen:
Biden had broke the law by telling Andrew yang that he can get a job in his administration if he endorses Biden. I'm just saying their is video of Yang saying this so Biden should drop out or go to jail because this is a crime#NeverBiden #Bernie2020 pic.twitter.com/x0JDFH8gUi
— Monique (@Mlopez186Sasia) March 25, 2020
Ein ähnliches Angebot wurde vielleicht auch Tulsi Gabbard gemacht. Vor allem jedoch wurde von Gabbards Bruder Jai Gabbard und anderen berichtet, dass Sanders das Endorsement von Tulsi Gabbard abgelehnt hat, dass er schlechte Berater habe und sich negativ verändert haben soll (der folgende Tweet enthält einen Screenshot von Jai Gabbard’s Facebook Account). Somit wäre es größtenteils Sanders selbst zuzuschreiben, dass er sich um das Endorsement einer Progressiven gebracht hat:
https://twitter.com/VegansForGreens/status/1240836838845267968
In der Tat haben auch bekannte Anhänger und Kampagnenleiter von Sanders ihn schon angebettelt, doch endlich härter gegen Biden vorzugehen, doch Sanders weigert sich. Es ist das bei Progressiven übliche und leider auch schon bei Corbyn festgestellte Problem, dann leider auch zu nett zu den degenerierten politischen Gegnern zu sein:
“Ms. Turner and Mr. Sirota — regularly pleaded with Mr. Sanders to attack the former vice president.
But Mr. Sanders resisted…Mr. Sanders could not be persuaded to do so: He and Jane liked the Bidens personally, and their word was final.” https://t.co/7bCKCYnnbG— Ibrahim (@Ibrahimpols) March 21, 2020
Sanders und seine Kampagne waren merkwürdig still bezüglich Tulsi’s Rücktritt, auch Gabbard gab sich zu Sanders bedeckt. Beides deutet auf Unstimmigkeiten hin:
https://twitter.com/soxinabox21/status/1241484552943669249
Zu bedenken ist ferner, dass selbst wenn Biden irgendwie den Präsidentschaftswahlkampf gegen Trump gewinnen sollte – und es sieht nach wie vor nicht danach aus – er auf Grund seines geistigen Verfalls kaum die erste Amtszeit überstehen würde. Wer auch immer mit ihm Vizepräsident werden sollte, würde also höchstwahrscheinlich Präsident werden und hätte bis dahin auch die Unterstützung des korrupten Demokraten-Establishments. Auch progressive Kabinettsmitglieder hätten unter einem vermutlich deutlich brauchbareren Vizepräsidenten der dann Präsident oder Präsidentin wird eine deutlich besser Ausgangslage. Aber ich vermute, dass diese Überlegung nur eine geringere Rolle bei den Endorsements von Yang und Gabbard gespielt hat.
Unverantwortliches DNC
Das korrupte Demokraten-Establishment macht in der Zwischenzeit mitten in der Coronaviruspandemie einfach weiter mit den Vorwahlen. In Anbetracht von oft stundenlangen Wartezeiten vor oftmals zu wenigen Wahllokalen, wo viele Menschen nebeneinanderstehen und sich gegenseitig anstecken, kann man das in der Tat als „kriminell“ oder gemeingefährlich bezeichnen:
The Democratic Party holding primary elections in the middle of a pandemic isn't just irresponsible; it's criminal
But the goal was to make turnout as low as possible so neoliberal war criminal Biden "won" in a landslide
It's a whole new level of rigginghttps://t.co/gDViP0AugD
— Ben Norton (@BenjaminNorton) March 18, 2020
Das Bestreben des DNC scheint es jetzt wohl zu sein, Sanders so schnell wie möglich rauszudrängen, koste es, was es wolle. Im Folgenden eine entsprechende Karikatur des DNC Vorsitzenden Tom Perez:
This is @TomPerez. pic.twitter.com/hLec2QQvXK
— Eli Valley (@elivalley) March 18, 2020
Interessanterweise steht sogar ISIS besser da als das DNC, da es sogar ISIS fertiggebracht hat, seinen radikalen Islamischen Glaubenskriegern aufzutragen, zuhause zu bleiben, solange das Virus grassiert:
Isis is telling it’s members to stay home & suspend jihad due to the coronavirus.
Democrats told their members to go in a suicide mission to defend the corporate establishment.
Who’s the psychopaths? https://t.co/tzHJMJms97 via @YouTube
— Jimmy Dore (@jimmy_dore) March 19, 2020
Joe Biden ist wieder aufgetaucht
Der seit nahezu einer Woche verschollene Joe Biden ist nun doch wieder aufgetaucht. Die wahrscheinlichen Hauptgründe, die Beobachter für sein Verschwinden angeben, sind alle gesundheitlicher Natur (Coronavirus, Schlaganfall, Demenz). Alle wissen Bescheid, wie klapprig und unbrauchbar Biden ist, und viele tun so, als sei nichts. Im Folgenden die letzten beiden Videos von und mit Biden, die auch für sich sprechen:
https://twitter.com/jvgraz/status/1242176707060051971
Eines der peinlichsten Interviews, die Glenn Greenwald je gesehen hat. Ich stimme ihm zu:
This is one of the most embarrassing "interviews" I've ever seen. And as horrible as Biden was, Nicolle Wallace was even worse: treating him with a mix of condescension and reverence more suited to a family reunion with a favorite fragile uncle than a politician seeking power: https://t.co/fMgjMcyota
— Glenn Greenwald (@ggreenwald) March 24, 2020
Dann wären von einer Tara Reade auch noch glaubhafte sexuelle Missbrauchsvorwürfe aufgetaucht, die in Anbetracht von Biden’s notorischer Schnüffelei und Grapscherei an Frauen vor laufenden Kameras nicht wirklich verwundern:
‘He Penetrated Me With His Fingers’: Joe Biden Accused of Sexual Assault https://t.co/3K8pyjHchy pic.twitter.com/Iee53LdwYb
— Law & Crime (@lawcrimenews) March 26, 2020
Wahlbetrug vom DNC für Biden und gegen Sanders
Natürlich gibt es dann auch noch den obligaten Wahlbetrug des DNC für Biden und gegen Sanders mithilfe von Wahlmaschinen ohne „paper trail“:
— Lactose, The Intolerant (@Blink_Ensu) March 24, 2020
Seltsamerweise kümmert sich Sanders – anders als Tulsi Gabbard, die sich für einen nachvollziehbaren Papierweg und gegen Betrug mit elektronischen Wahlmaschinen eingesetzt hat – auch darum viel zu wenig:
Konklusion
Wenn das alles durchgeht – und auch auf Grund von Sanders Passivität gegenüber Biden sieht es ganz danach aus, wobei noch die Hoffnung besteht, dass Biden gesundheitlich bald so angeschlagen ist, dass wirklich rein gar nichts mehr geht – dann sind wir im November 2020 bei den US-Wahlen wieder bei genau der Situation, wo wir 2016 schon mit Clinton gegen Trump waren:
Gregor Flock ist unabhängiger systematischer Philosoph (univie.academia.edu/GregorFlock), Zivilgesellschaftler (Global Civil Society Network), politischer Analyst (medium.com/@GregorFlock). Twittert unter @GFlock_GCSN.