Die Kolumne für Science Fiction, Politik und Nudelsalat. Von Max Sternbauer
Das alles kam so. In einer Reportage über das Gastgewerbe, hatte ich von dem interessanten Umstand erfahren, dass immer mehr Fertiggerichte von immer mehr Gastronomen verwendet werden. Aber dieser Trend geht über Suppenpulver und fertige Sauce hollandaise weit hinaus, denn im Großhandel können die Restaurants auch fertig gekochte Pasta oder Spiegeleier erstehen.
Hier möchte ich sagen, dass ich den größten Respekt vor dem Beruf des Koches habe, auch will ich mich nicht den Kreuzzug gegen den Gebrauch von Fertigprodukten an sich anschließen. Aber, der Anblick der tiefgekühlten Spiegeleier hatte mich auf folgenden Gedanken gebracht: könnte sich die Literatur nicht Anregungen für die Produktion aus der Gastronomie holen?
Vor vielen Jahren war mir mal das Gerücht zu Ohren gekommen, dass Stephen King über einen Computer verfügte, der so modern war, dass er für ihn seine Bücher schrieb. Lustigerweise habe ich dann einen ähnlichen Vorwurf über Thomas Brezina gehört, der auch über so einen Computer verfügen würde.
Ab diesem Punkt war nicht mehr über simple Ghostwriter geredet worden, sondern über Maschinen die Bücher entwarfen.
Was sich zuerst wie eine gruselige Dystopie anhört, hat für mich durchaus seine Reize, denn wäre das Leben für mich nicht viel einfacher, wenn mir digitale Helferlein unter die Arme greifen würden. Man füttert den Computer mit Stichworten, verfasst kurze Biografien der Akteure, gibt Orte und Landschaften ein. Dann rattert das Programm los und schreibt den Roman. Die Kontrolle bliebe natürlich beim Autor, der jederzeit in den Schaffensprozess eingreifen könnte.
Ich meine, wäre das etwa der Untergang der Kultur? Der Krimiautor James Patterson hat einen seiner Romane extra für die weibliche Zielgruppe umgeschrieben, vergeht da die Magie, wenn man so etwas liest? Um ganz ehrlich zu sein, brachen an dem Punkt meine Gedanken ab, denn ich stellte mir folgende Frage: wenn man schon in der Lage wäre die Schreiber zu ersetzen, könnte man da nicht auch gleich die Leser ersetzen.
Prompt hatte ich das Bild von einer technisierten Welt vor Augen, wo Maschinen Texte für Maschinen produzieren würden. Da habt ihr eure Dystopie ja doch noch zum Schluss.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, habe ich diesen Text nur geschrieben, um meine Bücher zu bewerben.
Hier der Link.
Titelbild: Alexas_Fotos auf Pixabay
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