Die Kolumne für Science Fiction, Politik und Nudelsalat. Von Max Sternbauer
Heutzutage werde ich das Gefühl nicht los, alles was das menschliche Sein ausmacht ist gedopt mit Red Bull, sogar Horrorfilme. Als hätten wir Michael Endes Momo nicht gelesen, klauen wir uns die Zeit besser, als das es die Zeitdiebe jemals vermocht hätten.
Aber, Schnelligkeit schleppt die Ästhetik des Produktiven mit sich herum; was schnell erledigt ist muss einfach besser sein.
Wenn das schon erledigt ist, kann man noch die Geburt seiner Kinder vor der Mittagspause dazwischen quetschen und die Pause auf dem Klo verbringen.
Nicht nur bei dem Thema Geschlechtsverkehr, sondern auch Horrorfilme, können dieser Idee aber Steine in den Weg gelegt werden, denn Horrorfilme gleichen heute mehr Achterbahnfahrten, als Filmen. Ohne einem aus dem Kasten springendes Monster, kommt kein Werk mehr aus, denn der Puls will ja munter bearbeitet werden.
Der Film „Snails“ verweigert sich aber komischerweise diesem Trend, aber nicht wegen künstlerischer Unabhängigkeit sondern, wie der Titel schon nahe liegt, dass es Schnecken sind, die darin morden.
Die biologische Fragestellung die sich automatisch auftut, nämlich wie die Tiere zu ihren Opfern kommen, wird in diesem Film recht unterhaltsam gelöst, aber es bleibt das Problem das Schnecken nun mal langsam sind.
Zombies hatten schon immer mit dem Klischee zu kämpfen gehabt, gerade keine Läufer zu sein, aber das hat sich neuerdings geändert. Zombies laufen und rennen nun, so in Snyders „Dawn of the Dead,“ oder in „28 Days later.“
Aber, ich mag diese Filme und ich mag die Zombies darin, mir gefallen aber schlürfende Zombies als Metapher einfach besser.
Diese Gefahr gleicht einem Boot, das vor deinen Augen langsam sinkst und du dich fragst, kann ich überhaupt schwimmen?
Wenn du dich durch eine von Zombies beherrschte Stadt kämpfen musst, in ihr dich verirrt hast, dann verschafft dir ihre Langsamkeit durchaus einen Vorteil, vorerst.
Aber, es sind hunderte, tausende, die vor dir die Straßen verstopfen, du versuchst ein Versteck zu finden, aber Sie finden dich. Jedes Hindernis wird mit der bloßen Kraft ihrer Masse einfach nieder gewalzt, bis Sie dich eingekreist haben, bereit für den Schlussakkord, in dem ein Wald aus verwesender Arme nach dir greift.
Während, bewaffnet mit einer Tasse Kamillentee nochmals Momo lesend, frage ich mich, warum Momo die Zentrale der Zeitdiebe nicht einfach in die Luft gesprengt hat. Aber das hätte wohl besser in die Achtziger gepasst.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss ich gestehen das ich diesen Text nur geschrieben habe um meine Bücher zu bewerben.
Hier der Link.
Titelbild: Walking Dead Zombies (Ahmadreza89, pixabay.com)
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