Pannen-Serie im ukrainischen AKW Saporoschje

akw_ukraineUkrainische Behörde dementiert: „Es gab keine Unfälle“

Im AKW Saporoschje in der Ukraine hat es am 28./29. Dezember im 6. Reaktorblock laut aktuellen Medienberichten (siehe Links, unten) abermals einen Störfall gegeben. Demnach sei die Strahlung 16 Mal höher als im Normalfall. Kiew dementiert.

Das leistungsstärkste Kernkraftwerk Europas in der südlichen Ukraine hat im zu Ende gehenden Jahr immer wieder für Probleme gesorgt – dies dürfte in Zusammenhang mit dem Versuch stehen, anstatt russischer Technik jene des US-Konzerns Westinghouse einzusetzen. Ein Offizieller des ukrainischen Energieministeriums wies die Berichte zurück: „Das Atomkraftwerk arbeitet normal, es gab keine Unfälle“. Viele westliche Medien scheinen diesen Aussagen blind zu vertrauen oder hüllen sich zu Silvester in Schweigen.

Auch am 28. November, trat laut Angaben der Betreiber ein „technischer Defekt“ auf, gefolgt von einem Informationschaos der ukrainischen Behörden (siehe: AKW-Panne in Saporoschje zeigt Informationschaos der ukrainischen Behörden)

Saporoschje gilt als größtes Atomkraftwerk Europas. In der Ukraine sind gegenwärtig vier Kernkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 13,835 Gigawatt in Betrieb: Saporoschje, Juschno-Ukrainskaja, Rowno und Chmelnizki. Sie decken rund 47 Prozent des Strombedarfs der Ex-Sowjetrepublik ab. Wegen des Gasmangels, häufiger Stromabschaltungen und des andauernden Militäreinsatzes in der östlichen Kohlebergbau-Region Donbass kündigte die Regierung in Kiew im September den Bau neuer Atommeiler an.

Demgegenüber stehen zahlreiche Länder nicht erst seit dem Super-Gau im ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl vor 28 Jahren der Produktion von Strom durch Kernkraft kritisch gegenüber. Der österreichische Nationalrat verabschiedete nach der ablehnenden Volksabstimmung über das bereits fertiggebaute Kraftwerk Zwentendorf 1978 ein Gesetz zum Verbot der Nutzung der Kernspaltung für die Energieversorgung in Österreich. Länder wie Schweden, Italien, Kuba, Deutschland, Schweiz, Belgien, Frankreich und zuletzt Japan (nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011) sind bereits aus der Atomenergie ausgestiegen oder planen dies in den nächsten Jahren zu tun.

Foto: AKW Saporoschje (lifenewscontent.ru)

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