Rund 50 TeilnehmerInnen bei „Lichtermeer für den Weltfrieden“ – Organisatorinnen: „Aufs Herz und seine Gefühle hören“
„Wir haben zu lange das Spiel der Zerstörung gespielt, wir haben es satt und wollen dem endgültig ein Ende setzen. Täglich zerstören wir das kostbare Leben auf dieser Erde, verseuchen unsere Böden und Nahrungsmittel mit Giften, schlachten Tiere im Sekundentakt und holzen die Regenwälder ab. Kriege, Ausbeutung, … wir brauchen dieses tödliche Wirtschaftswachstum nicht!“
Mit dieser Botschaft riefen am Sonntag drei junge Frauen zu einem „Lichtermeer für den Weltfrieden“ vor dem Parlament in Wien auf. Über 5.500 Menschen wurden via facebook eingeladen, fast 500 haben ihr Kommen zugesagt, letztendlich waren es an die 50 Personen, die der Kälte trotzten und mit Kerzen und Liedern für einen respektvollen und liebevollen Umgang mit allen Lebewesen demonstrierten.
Auch wenn es kein Lichtermeer wie anno 1993 gegen das Anti-Ausländer-Volksbegehren der FPÖ wurde, war es dennoch ein kleines Zeichen des Friedens in einer kriegerischen Welt. Mit Julia und Melanie, zwei der Organisatorinnen, sprach Unsere Zeitung vor Ort über ihre Beweggründe. Es gehe darum aufs Herz und seine Gefühle zu hören, sagten die beiden. Ohne Organisation im Hintergrund haben sie sich zum Ziel gesetzt Menschenrechts-, Natur-, Tierschutzorganisationen sowie alle Menschen, denen unsere Erde und alles Leben nicht egal sind, zusammenzubringen. Für den Anfang sei auch die kleine Kundgebung ganz gut gewesen.
Die TeilnehmerInnen am kleinen Lichtermeer waren bunt durchmischt. Es wurden Friedenslieder gesungen und über das mangelnde Bewusstsein der Menschen philosophiert. Auch die Systemkritik kam nicht zu kurz. „Vieles ist inszeniert. Hinter Faymann stehen eigentlich die Banker“, so Michaela, eine Teilnehmerin mit großem Sendungsbewusstsein, die auch regelmäßig bei den Montagsmahnwachen dabei ist.
Für Mitinitiatorin Julia geht es in den nächsten Wochen nach Mittelamerika auf ein Freiwilligenprojekt. Beim Meditieren kam sie auf die Idee zum Abschied ein Lichtermeer zu organisieren. Viele hoffen, dass die Initiative weitergeführt wird und beim nächsten Mal noch mehr Friedenslichter vor dem Parlament entzündet werden.
Text: Michael Wögerer
Fotos: Unsere Zeitung