Man hört oder liest in Medien & Politik immer wieder die Begriffe Mittelschicht, Mittelklasse, oder einfach nur die Mitte, meist in Verbindung mit Attributen wie fleißig, tüchtig, usw.
Es mag für Viele schmeichelhaft klingen, ihnen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, sie beruhigen, nicht zur Unterschicht zu zählen, – und bei Anderen den Ehrgeiz nach oben wecken.
Ein Kommentar von Markus Auer
Im Kapitalismus gibt es keine Mitte, weil es nur zwei Zustände gibt.
- Deine Vermögenserträge sind niedriger als deine Lebenshaltungskosten, d.h. du bist davon abhängig, Einkommen aus Arbeitsleistung zu erzielen. Du zahlst in diesem System ständig drauf. Das inkludiert einen Teil der Selbständigen und Unternehmer.
- Deine Vermögenserträge sind höher als deine Lebenshaltungskosten, d.h. dein Vermögen wächst laufend, auch ohne Arbeitsleistung, und folglich meist auch deine Vermögenserträge. Dies versetzt dich in die Lage, dir einzubilden, dass du von diesem System profitierst, solange bis eben dieses System deine Lebensgrundlage, die Umwelt zerstört hat.
Es gibt die Arbeiterklasse, die hat die Arbeit.
Und es gibt die Mittelklasse, die hat – die Mittel.
Derzeit besitzt allein das reichste Prozent im Land über 40% des Gesamtvermögens Österreichs, während sich die unteren 50% zusammen mit nur etwa 2,5% zufrieden geben müssen.
Vermögensverteilung in Österreich: https://www.verteilung.at/#/vermoegen-besitz