“Für kurze Zeit erleuchtet sein. Die Hand eines Engels auf der Schulter spüren. Alles andere vergessen.” So fühlt es sich für Marvin Scheffold an, Musik zu machen. Mehr über den gebürtigen Schwaben, der ein Artist sein will und kein Musiker, in einer neuen Auflage unseres “Soundchecks”. Wer ihn live erleben will und Ende nächster Woche in der Nähe von Berlin weilt, kann am 30. August bei der Fridays-for-Future-Demo in Potsdam vorbeischauen.
MARVIN SCHEFFOLD
Du kommst aus: Bin gebürtiger Schwabe. Jetzt wohne ich im Prenzlauer Berg. Irgendwie ist an dem Gerücht, dass alle Schwaben in die Ecke Berlins ziehen, was dran…
Dich gibt es als Musiker seit: Artist! Ein Musiker ist für mich jemand, der keine eigenen Songs schreibt oder eigene Sounds kreiert. Als Artist gibt es mich seit Mai 2016.
Darum hast du angefangen, Musik zu machen: Anfang 2016 habe ich angefangen, unter der Dusche und während des Lernens zu singen. Ich glaube das war damals eine Art, runterzukommen. Aber einen bestimmten Grund gab es nicht. Meinen ersten Song im Mai 2016 habe ich wegen einer Frau geschrieben. Die war sehr mysteriös und ich wusste nicht viel über sie. Deshalb hieß der Song auch: “Be Honest”. (Ein schrecklicher Song! ? Aber zum Glück hab ich weiter gemacht)
Im Plattenladen findet man dich: Zwischen den digitalen Regalen Pop, R&B und Soul.
Wenn du nicht selbst Musik machst, dann hörst du zum Beispiel: Ich höre vor allem die Musik, die mir selbst als Vorbild dient. Siehe unten ?
Musik machen ist wie… Für kurze Zeit erleuchtet sein. Die Hand eines Engels auf der Schulter spüren. Alles andere vergessen.
Wenn deine Musik eine Speise wäre, wäre sie: Ein bunter Smoothie aus den verschiedensten Zutaten. Einfach zu konsumieren und gleichzeitig so interessant, dass man sich fragt, was alles darin war. ?
MP3, CD oder Vinyl? WAV, und dann ab damit zu den Streaming-Diensten
Das sind deine musikalischen Vorbilder: Ein Mix aus blackbear (Melancholie und Punch), Marc E. Bassy (Vibe und Bounce. Die Art wie er Vocals layert und kombiniert), Phlake (Geile Kombi aus Synthi und echten Instrumenten), Frank Ocean (Deepe Lyrics und orchestrierte Instrumentalisierung. Den Minimalismus feier ich auch), Drake(Tanzbarkeit und Ohrwurm) und Cro (Liebe zum Detail in der Produktion und nicer Flow) .
Für diesen Film würdest du gerne den Soundtrack schreiben: So ein moderner Remake von Titanic wäre schon sick.
Bester Moment der Musiker-Karriere bis jetzt: Immer dann, wenn ich wieder einen Song schreibe, der mir gefällt und ich ihn zum ersten mal vor anderen Leuten spiele ?.
Da willst du unbedingt mal spielen: Das Fest in Karlsruhe. Vielleicht find ich es krass wie tausende Leute auf einem Berg vor der Bühne sitzen und nachts der Berg leuchtet wie im Märchen? Vielleicht will ich aber auch dass jemand ganz bestimmtes zufällig da ist und mir zuhört??
Das sollten deine Fans über dich wissen: Hm… dass es kein kleines Detail an mir gibt, das alles ändert?
Das gibt es zu dem ausgewählten Song zu sagen: Den Song Waterfall habe ich geschrieben und am Tag darauf produziert. Aber irgendwie war ich erst nicht zufrieden damit und hab ihn dann vergessen. Als ich ihn dann über Weihnachten noch zwei mal versucht habe neu zu produzieren und es nicht funktioniert hat, hab ich mir in den Arsch gebissen und ihn ein Jahr später trotzdem in der Erstfassung released. Heute bin ich froh. Weil es wichtig ist auch einfach mal Sachen loszulassen und der Welt zu zeigen. Und ich nicht erwarten kann, im Alleingang von heute auf morgen den Sound meiner Vorbilder (die mit riesigen Teams an einem Song arbeiten) zu erreichen.
Berühmte letzte Worte: Hab ich jetzt keine im Kopf. Sollte man sowas wissen? ?
Gig-Tipp: Freitag, 30. August bei der Fridays-for-Future-Demo in Potsdam
Website: www.marvinscheffold.com
Instagram: www.instagram.com/marvinscheffold
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