Tag des Windes: Erneuerbare Energie mit Girl-Power

Stefanie Millinger in Action

Artistin Stefanie Millinger vollführte als erster Mensch Handbalancing in 65 Meter Höhe auf einem Windrad.

Von R. Manoutschehri

Wind, Kraft und Ballance: Anlässlich des fünfzehnten „Tag des Windes“ am 15. Juni wurde ein Windrad im niederösterreichischen Lichtenegg zum Schauplatz eines atemberauben Stunts der Artistin Stefanie Millinger, die für Kontorsion-Performances an außergewöhnlichen Orten bekannt ist.

„Schlangenfrau“ Millinger vollführte dabei als erster Mensch Handbalancing in 65 Meter Höhe auf einem Flügel der Windkraftanlage, die für rund 2000 Haushalte Strom liefert.

„Die Größe von Windrädern ist wirklich beeindruckend. Es hat mir richtig Spaß gemacht auf den Flügeln herumzuturnen und meinen Körper gegen den Wind zu lehnen. Da bekommt man eine kleine Ahnung was für Kräfte das Windrad antreiben“, meinte sie anschließend.

Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, kommentierte atemloser als die Akrobatin: „Affengeil! Es freut mich, dass wir so eine beeindruckende Künstlerin für das „Tag des Windes“-Jubiläum gewinnen konnten.“

Global Wind Day

Der 15. Juni wird weltweit als „Global Wind Day“ zelebriert. Der „Tag des Windes“ ist eine österreichische Erfindung und wurde erstmals in Österreich 2006 gefeiert. Seit fünfzehn Jahren finden in ganz Österreich rund um den „Tag des Windes“ viele Windfeste statt.

Derzeit stehen 1340 Windräder in Österreich und erzeugen sauberen und umweltfreundlichen Strom beinahe rund um die Uhr. Dieser entspricht 11 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs und spart so viel CO2 ein, wie ein Drittel aller österreichischen Autos ausstoßen.

Moidl appelliert an die Politik: „Wir brauchen jetzt ein Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, das die nächsten zehn Jahre funktioniert. Nur so kann die Windkraft die nötigen Arbeitsplätze und Investitionen beisteuern und der Wirtschaftskrise aktiv entgegentreten.“

Neben der energetische Sanierung von Gebäuden, dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Forcierung des Radverkehrs und der E-Mobilität sowie des Aufbaus und Erhalt von Wäldern und Mooren als CO2-Speicher, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Umbau des Stromnetzes ein zentraler Bereich eines nachhaltigen Konjunkturprogrammes. Die Mittel zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach Corona-Lockdowns müssen eine klimakompatible Wirtschaftsweise unterstützen und nicht die alten Wirtschaftsstrukturen einzementieren.

Grüner Marshallplan mit Windkraftausbau

„Die Reduktion der Treibhausgase und der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft bieten enorme wirtschaftliche Chancen. Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt Investitionen, schafft Arbeitsplätze und ist eine zentrale Säule für den Kampf gegen die Klimakrise. Stabile Rahmenbedingungen sind zentral für diesen Ausbau von Wind und Solarenergie“, sagt Holger Bär, vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS), das jüngst einen „grünen Marshall-Plan“ für Österreichs Energiewende präsentiert hat.

Das Windrad in Lichtenegg besitzt direkt unterhalb der Gondel eine geschlossene, rundum vollverglaste Aussichtsplattform mit Blick auf die „Bucklige Welt“, den Wechsel und den Schneeberg. Erreicht werden kann die Plattform über eine Wendeltreppe mit 300 Stufen im Inneren des Windradturms.

Einmal oben lässt sich nicht nur eine einzigartige Aussicht genießen, auch die Kraft des Windes ist hautnah spürbar, wenn dieser den Rotor dreht. Auf der Aussichtsplattform können auch Picknicks gebucht werden und sie steht sogar für Heiratszeremonien zur Verfügung – was sich allerdings nur für wirklich Schwindelfreie empfiehlt …

Titelfoto: Astrid Knie, Videos: TV Salon / Martin Fliegenschnee / IG Windkraft

 

 

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