Die Verheinzsuche hat ein Ende! Österreichs Ex-Einsergoalie Heinz Lindner hat einen neuen Klub gefunden. Gefunden haben auch die englischen Klubs Everton und Newcastle etwas: Und zwar Verstärkung für ihre Teams. Doch die haben, im Gegensatz zu Lindner, viele Millionen gekostet.
Im „alternativen Transferticker“ gibt Moritz Ettlinger einen Überblick über die interessantesten Fußball-Transfers der letzten Woche und veranschaulicht kritisch und nicht ganz ohne Ironie, was man mit dem Geld für überteuerte Fußballer sonst noch hätte machen können bzw. was mit ähnlichen Summen bereits gemacht wurde.
22 Millionen Euro für Abdoulaye Doucouré – oder Wiens Tourismus
Nach einer enttäuschenden Saison, die nur auf dem 12. Platz endete, rüstet der FC Everton jetzt kräftig nach. Nachdem bereits Allan für 25 Millionen Euro vom SSC Neapel sowie James Rodriguéz ablösefrei von Real Madrid gekommen war, ist der Umbruch im Mittelfeld nun komplett: Für 22 Millionen Euro wechselt Abdoulaye Doucouré vom FC Watford ins Team von Carlo Ancelotti. der 27-Jährige unterschreibt bei den Toffees einen Vertrag bis 2023.
Doch nicht nur englische Fußballklubs rüsten sich für den Winter. Auch in Österreichs Hauptstadt wird bereits jetzt für die kalten Monate vorgesorgt: Im Rahmen des bereits dritten Corona-Hilfspaket fließen 22 Millionen Euro in den Wiener Tourismus. Sieben Millionen davon sollen für Werbemaßnahmen verwendet werden, der Rest hingegen wird den Beherbergungsbetrieben direkt zugute kommen. Darüber sollte sich vielleicht auch mal der FC Everton Gedanken machen. Allzu rosig dürfte es aufgrund der Corona-Krise mit dem Tourismus auch in Liverpool nicht aussehen.
38 Millionen Euro für Callum Wilson und Jamal Lewis – oder das Gemeindezentrum Lech
Nur einen Platz hinter Everton schloss Newcastle United die letzte Saison ab, auch eingekauft haben die Magpies in ähnlichem Ausmaß: 38 Millionen Euro gab Trainer Steve Bruce bisher für Neuzugänge aus. Während drei der sechs Neuen ablösefrei zum Klub stießen, waren Callum Wilson und Jamal Lewis alles andere als billig. Über 22 Millionen Euro kostete Offensivmann Wilson, mehr als 16 Linksverteidiger Lewis.
38 Millionen Euro – um diese Zahl drehen sich auch die Diskussionen im Vorarlberger Luxus-Skiort Lech am Arlberg. Dort wird ein neues Gemeindezentrum gebaut, in dem nicht nur Gemeindeamt, Tourismuszentrale und Veranstaltungssaal, sondern auch Geschäfte und eine Tiefgarage Platz finden sollen. Kostenpunkt: Genau, 38 Milliönchen. Dass diese Pläne nicht allen passen, zeigt das Ergebnis der gestrigen Gemeinderatswahlen.
Bürgermeister Ludwig Muxel (35% der Stimmen), hauptverantwortlich für das Projekt, wurde dabei von seinem ehemaligen Mitstreiter Stefan Jochum (48%) klar geschlagen. Jochum hatte sich im Vorfeld der Wahl kritisch zu den Plänen um das Gemeindezentrum geäußert. Für die einen Peanuts, für die anderen das mögliche Ende der politischen Karriere: So unterschiedlich viel können 38 Millionen Euro bedeuten.
Das Ende der Verheinzsuche
Zum Schluss noch eine Kurzmeldung: Lindner Heinz, die (ehemalige) Nummer Eins der österreichischen Nationalmannschaft, hat einen neuen Arbeitgeber. Der 28-fache Teamspieler, dessen Vertrag beim deutschen Zweitligisten Wehen Wiesbaden nach der abgelaufenen Saison nicht verlängert wurde, heuert beim FC Basel in der Schweiz an. Dort unterschreibt der 30-Jährige einen Vertrag bis 2023, Ablöse hat Lindner den Rekordmeister keine gekostet. Einen soliden Keeper mit internationaler Erfahrung im besten Torhüter-Alter zum Nulltarif – es soll schlechtere Deals geben.
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Titelbild: Pixabay/Unsere Zeitung