Wien gelingt genialer PR-Coup

Ampel_zwei Männer1In den letzten Tagen geistert das Thema durch die Medien und die diversen Online-Plattformen. Wien hat sich dazu erdreistet, einen Teil der Ampelmännchen homosexuell zu machen. Egal welche Tageszeitung man aufschlägt, man findet einen Artikel, ein Kommentar oder sonstiges Geschreibsel dazu. Auf den Onlineplattformen geht es da schon etwas ruppiger zu – beinahe möchte man einen Shitstorm im Wasserglas wittern.

Die freiheitliche Partei hat sich sogar bemüßigt gefühlt Strafanzeige zu erstatten, da damit angeblich die Straßenverkehrsordnung (StVO) verletzt würde. Darin steht allerdings nichts davon, dass Ampelmännchen keine Ampelweibchen sein dürften – schon gar nichts ist von deren bevorzugter sexuellen Orientierung zu finden.

Besonders die „besonders normal gepolten“ Menschen regen sich darüber auf. Dass es sich dabei aber um einen grenzgenialen PR-Coup handelt, der in seiner Wirkung mit dem vergleichsweise kleinen Budget kaum übertroffen werden kann, bedenkt kaum jemand.

Ampel_zwei Frauen1Ob wir denn keine wichtigeren Probleme hätten, ist eine der Aussagen, die in diesem und ähnlichen Themenkomplexen schon wie aus der Pistole einiger kognitiver MüßiggängerInnen geschossen kommt. Wohl wirklich eines der dümmsten Argumente.

Dann gibt es noch die „Normalen“ die sich darüber aufregen, dass sie so normal sind, dass sie sich schon wieder abnormal fühlen, weil ihr Ampelmännchen plötzlich so abnormal normal ist.

Schon allein, dass das Thema eine ungeahnte Aufregung im Auflauf der normalen MedienkonsumentInnen erzeugt, zeigt die dringende Notwendigkeit jedes investierten Euros. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf und schauen wir uns die anderen Argumente an.

Da gibt es auch jene, die von einer Verschwendung von Steuergeldern lamentieren. 63.000 Euro – das ist umgerechnet auf die Einwohner Wiens ein Pro-Kopf Beitrag von 3,5 Cent. Wenn nicht schon bei der Betrachtung des Betrages bei den Betreffenden die Glocken der Einsicht mit über 100 Dezibel läuten, dann bitte weiter lesen und Hirn einschalten.

Ampel_Mann_Frau1Hätte man eine klassische Werbekampagne für ein tolerantes Wien gestartet, die tagelang in den verschiedensten österreichischen Tageszeitungen geschalten ist, hätte das schon bedeutend mehr gekostet. Jetzt nehmen wir noch die internationalen Medien und TV-Präsenzen des Themas dazu, und schwupps, sind wir in den Millionenbeträgen, die eine vergleichbare Werbekampagne für Wien gekostet hätte.

Einige Beispiele zur weltweiten Resonanz:

Im Vergleich: Eine ganze Seite in der Krone kostet für Werbezwecke während der Woche angeblich schon mal über 30.000 Euro. Der Kurier verlangt anscheinend für eine Werbeseite am Wochenende gut 27.000 Euro. (Quelle) Noch zwei 30-sekündige Werbeschaltungen im österreichischen Fernsehen dazu, und schon sind die 63.000 Euro ohne die anfallenden Produktionskosten verschleudert.

Was hier mit 63.000 Euro geschafft wurde, ist keine Steuergeld-Verschwendung, sondern ein genialer PR-Coup, der in aller Munde ist und für weltweites Aufsehen in die eine oder andere Richtung sorgt. Wien ist in aller Munde – und die homosexuellen Ampelmännchen und -weibchen werden sich durch gesteigerte Touristenzahlen und die Aufwertung des Standortes Wien zig-fach amortisieren.

Aber nachdem die Ampelmännchen schwul sind, interessiert es die meisten wohl nur, dass es 63.000 Euro gekostet hat. Dass die Ampelpärchen weltweit eine extrem positive Werbewirkung für Wien haben könnten, so weit öffnet sich der Geist vieler dieser, in der weltanschaulichen Vergangenheit hängen gebliebenen Menschen, leider nicht….

(von Andreas Haker, zuerst erschienen auf derhaker.at)

Fotos: Unsere Zeitung

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