Über das Treiben der deutschen Rüstungskonzerne in Griechenland
von Franziska Lindner, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Inge Höger, Abgeordnete der Partei „Die Linke“ im Deutschen Bundestag
Bei den Gläubiger-Verhandlungen mit Griechenland hat die deutsche Bundesregierung eine entscheidende Rolle gespielt. Als stärkste Kraft der Eurozone hat insbesondere die exportorientierte deutsche Wirtschaft in den letzten zwei Jahrzehnten die schwächere griechische Industrie im einheitlichen Euro-Währungsraum niederkonkurriert und von ihr einseitig profitiert, ohne ökonomische und soziale Ausgleichsmechanismen bereitzustellen (sozialpolitische Umverteilung, Investitionen). Auch die deutschen Rüstungskonzerne haben mit Griechenland Milliardengeschäfte abgeschlossen.
Kein Zufall, dass die Angebote der Syriza-Regierung bei Militär und Rüstung einzusparen, auf den Widerstand der Institutionen stießen. Immer wieder wurde auf die Einhaltung der Verträge bestanden oder Kürzungen bei Gehältern statt bei Kriegsgerät vorgeschlagen. Im nächsten Atemzug wurde der Athener Regierung in den Verhandlungen vorgehalten, sie solle endlich anfangen, die Korruption im Lande zu bekämpfen. Deren Urheber wiederum sitzen nicht zuletzt in Deutschland.
Foto: balkan21.de