Caracas – Venezuela hat vorübergehend seine Landesgrenze zum Nachbarstaat Kolumbien geschlossen und in der südwestlichen Grenzregion Sicherheitskräfte in großer Zahl mobilisiert. Am Freitag verhängte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro für 60 Tage den Ausnahmezustand in den Verwaltungsbezirken Bolívar, Ureña, Junín, Capacho Libertad und Capacho Independencia des Bundesstaates Táchira, die direkt an Kolumbien angrenzen.
Hintergrund ist ein bewaffneter Überfall auf eine Patrouille der venezolanischen Streitkräfte, bei dem am Mittwoch drei Soldaten und ein Zivilist schwer verletzt wurden. Die Männer waren auf einer Kontrollfahrt im Grenzgebiet in einen Hinterhalt geraten und mit Feuerwaffen beschossen worden. Zwei der Verletzten befinden sich immer noch in Lebensgefahr.
Laut Präsident Maduro waren die Soldaten Teil einer Operation gegen paramilitärische Schmugglerbanden aus Kolumbien, die illegal Waren über die Grenze bringen. Nach Schätzungen der venezolanischen Behörden werden rund 40 Prozent aller Lebensmittel, die in Venezuela auf den Markt kommen sollten, ins Nachbarland geschmuggelt und dort zu teureren Preisen verkauft. Im Jahr 2014 wurden über 28.000 Tonnen Lebensmittel an der Grenze beschlagnahmt. Auch Benzin wird in großem Ausmaß illegal ausgeführt. Laut Medienberichten macht geschmuggeltes Benzin aus Venezuela rund 15 Prozent des kolumbianischen Treibstoffverbrauchs aus.
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Foto: portaldelsur.info