In meiner Kolumne Werkstattbericht VI – Das Letze aus der Reihe 3K – Massenmedien am Montag behauptete ich vor zwei Tagen hinsichtlich der unaufgeforderten Zusendung des Magazins NZZ.at #1 an meine Privatadresse:
„Und Ex-Chef Stefan Kaltenbrunner wird wohl unsere Adresse an Verbotsgesetz-Gegner Michael weitergegeben haben.“
Herr Kaltenbrunner hat unsere Redaktion zurecht darauf hingewiesen, dass ihm (und indirekt auch Herrn Michael Fleischhacker) mit dieser undurchdachten Formulierung eine strafbare Handlung hinsichtlich des Datenschutzes unterstellt wird. Das war nicht meine Absicht. Herr Kaltenbrunner hat überdies in den letzten Tagen wiederholt glaubhaft gemacht, dass er keine derartige Handlung vollzogen hat.
Ich nehme diese Behauptung daher als unwahr zurück. Die entsprechende Passage wurde von mir bereits umgeschrieben. Ich bitte Herrn Kaltenbrunner (und Herrn Fleischhacker) hiermit, mir diesen Fehler zu verzeihen.
Das ändert jedoch nichts an dem Eindruck, welche die beiden Medienhäuser durch diese Zusendung erwecken. So berichtete etwa DER STANDARD einige Stunden nach mir online erstmals von der Causa.
Die entsprechende Gegendarstellung von NZZ.at, wonach KEINE Adressen von AbonenntInnen des DATUM weitergegeben bzw. gekauft worden seien, ist höchst plausibel. Vielmehr wurden nach offiziellen Angaben die Magazine von der Druckerei des DATUM aus versandt, die natürlich und zurecht über die Privatadressen der AbonenntInnen dieser Zeitschrift verfügt.
Das hätte der Zielgruppe jedoch mit entsprechendem Vorlauf kommuniziert werden müssen.
An meiner überwiegend inhaltlichen Kritik gegenüber dem Druckwerk NZZ.at #1 halte ich jedenfalls fest. Und ein Abonnent des hochgeschätzten DATUM bleibe ich auch. Ich bin der Überzeugung, dass es um das österreichische Mediensystem und den heimischen Journalismus noch schlechter bestellt wäre, wenn es diese Zeitschrift nicht gebe. Nicht umsonst wird ihr Team immer wieder mit hochkarätigen Journalismuspreisen gewürdigt. (Daher gibt es ja auch Hoffnung für NZZ.at, die zahlreiche KollegInnen an Bord geholt hat, welche einst beim DATUM anheuerten.)
Zoran Sergievski, Redakteur Unsere Zeitung – Die Demokratische, am 30.12.2015