Kurt Tucholsky hätte sich nach dieser Lektüre sicher ausgekotzt.
Man soll ja nicht schlecht über Kollegen herziehen. Hier muss es aber sein.
Denn, in der rechten Wochenzeitschrift Zur Zeit erschienen zwei prosaische Meisterwerke, die in der Spalte Satire entsorgt wurden.
Bevor die literarische Meinung sich zu sehr in den Vordergrund drängelt, versuchen wir doch einigen journalistischen Standards zu genügen.
Die Wochenzeitung Zur Zeit ist im rechten Spektrum angesiedelt und eng mit der FPÖ verbunden. Herausgegeben wird sie von Andreas Mölzer, einem Politiker der FPÖ. Im Laufe seiner Existenz, wurde das Blatt für seinen Kampf gegen die sogenannte Politische Korrektheit bekannt, vor allem gegen die Gängelung und Bevormundung der Linken, die laut diesem Medium schon diktatorische Züge angenommen haben soll. So sieht Zur Zeit gleichgeschlechtliche Beziehungen als einen Angriff auf die natürliche Familienordnung. Die aktuelle Flüchtlingskrise ist eine Invasion, aus arbeitsscheuen Muselmanen, die die christliche Leitkultur untergraben wollen. Die meisten Artikel sind in einem polemischen Ton geschrieben, der nur so mit der Schmerzgrenze spielt. Interessanterweise wird diese Zeitschrift in Bratislava gedruckt, was bei der Blattlinie, die reflexartig alles Ausländische ablehnt, doch wenigstes zu einem Schmunzeln einlädt.
Der unter die Gürtellinie gehende Ton dieser Zeitschrift, wurde schon erwähnt. So finden es die Macher dieser Publikation wohl wahnsinnig witzig, einen satirischen Text über einen Sex-Kurs zu schreiben, in denen Frauen lernen als Trostfrauen den „Sex-Notstand“ von männlichen Migranten zu lindern. Der letzte Satz dieses Textes, wird dem deutschen Trainer des Kurses, Bodo mit Namen, in den Mund gelegt. Er lautet: „Apropos. Viagra gibt es im Rahmen der Flüchtlings-Grundversorgung.“
Vorher bedankt sich Bodo aber noch bei einem männlichen Teilnehmer für dessen Beteiligung. Zwar sei er ein Mann, dennoch: „Immerhin kann der Analverkehr im Orient auf eine lange Tradition verweisen, aber auch im Okzident, etwa im antiken Hellas.“
In der publizistischen Nachbarschaft zu dem Ausflug in den Sex-Kurs, findet sich die die Beschreibung eines Konfliktes aus der Provinz. Unter dem Titel, „Trümmerfrauen für Asten?“, wird erzählt, wie die dortige sozialdemokratische Verwaltung Stellen für Ferialpraktikanten ausgeschrieben hat.
„Männliche Bewerber können ausschließlich nur im Bauhof beschäftigt werden“
(Zitat aus der Annonce der Gemeindezeitung von Asten)
Zwar würden auch Frauen gesucht, aber nur im Hort für die Kinderbetreuung, oder im Büro der Gemeinde. Daraufhin hat sich der Dorfbüttel der Partei NEOS über mangelnde Gleichberechtigung in der Annonce beschwert. Zur Zeit hingegen mokiert sich aber in seiner Satire, über die Beschwerde der NEOS.
„Für die sich lallend und grunzend artikulierenden Gut-Dummies (Gutmenschen) ist die Welt erst dann in Ordnung, wenn draußen am Bauhof die Mädels körperliche Schwerarbeit vollführen, während drinnen. Im Kindergarten, die Burschen den Kleinen gemütlich beim Lulu-Machen zuschauen.“
Mit einem Blick auf das Impressum, kann man schon mal in das Blaue raten, warum die Herren oder Damen Verfasser, diese ihre Thesen für so selbstverständlich halten. Trotzdem wäre eine theoretische Argumentation dahingehend eine spannende Lektüre gewesen, warum denn „Mädels“ besser qualifiziert wären als „Burschen,“ egal welcher Person man/frau beim Lulu-machen zusieht. Geschlechterrollen werden auch gesellschaftlich konstruiert. Und Frauen sind nicht von Natur aus bessere Eltern.
Aber was soll es denn. Diese Kritik stammt auch nur von einem Hetzer der linken Jagdgesellschaft, der alles verdreht, für das Diktat des konformistischen Mainstreams. Dessen Hass sich regelmäßig in der Öffentlichkeit entlädt, wo der linke Mob ganze Straßenzüge verwüstet. Wie 2014, bei den Protesten gegen den Ball des Wiener Kooperationsringes. „Unseren Hass, den könnt ihr haben“, schrieben sie auf ihre Transparente. Das war die „Kristallnacht 2014“. Diese Bemerkung erschien in einem Cartoon auf derselben Satire-Seite, der die Demonstration persiflieren
sollte.
DAZIBAO – „Satirische Propaganda“ von Max Sternbauer:
- DAZIBAO I: Lang lebe der Marxismus-Leninismus-Maoismus-Faymannismus!
- DAZIBAO II: Protestbrief eines besorgten Vaters
- DAZIBAO III: Auch der große Bruder war einmal klein
- DAZIBAO IV: Revolutionäre Prophylaxe
- DAZIBAO V: Reinigungsautomat
- DAZIBAO VI: Trotzkis Schrank
- DAZIBAO VII: Pyramiden
- DAZIBAO VIII: Cordoba und Neutralität
- DAZIBAO IX: Staatliches Radio Liechtenstein
- DAZIBAO X: Brian bekommt ein neues Brain
- DAZIBAO XI: Ein antifaschistischer Spaziergang
- DAZIBAO XII: Über ein Theaterstück, das Gott sei Dank niemals aufgeführt wurde
- DAZIBAO XIII: Umwege nach Utopia
Fotos: Die Kornblume, das Symbol und Erkennungszeichen der illegalen Nazis in Österreich (Lizenz: CC BY-SA 3.0); Titelbild: raketa.at