Zum wiederholten Male ist die Hauptstadt der Türkei Schauplatz eines Terroranschlags geworden. Laut internationalen Medien haben bisher unbekannte Täter am Donnerstag Abend um 18.30 Uhr eine Autobombe in der Nähe eines Militärkonvois der türkischen Armee im Regierungsviertel von Ankara (Çankaya) gezündet. Die Detonation erfolgte zur Hauptverkehrszeit, unweit des Hauptquartiers der Streitkräfte. Bisher sollen laut Medienberichten mindestens 28 Menschen gestorben sein. 61 Personen wurden verletzt.
Keinerlei Gruppierung hat sich bisher zu den Anschlägen bekannt. Die türkische Regierung hat laut der Zeitung „Hurriyet“ eine Nachrichtensperre zu dem Anschlag verhängt, angeblich war auch Twitter kurzzeitig in der Türkei gesperrt.
Obwohl bisher weder die Täter noch der Hintergrund der Tat bekannt sind, hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sofort angekündigt vom „Recht auf Selbstverteidigung“ Gebrauch zu machen. Bereits wenige Stunden danach berichtet der arabische Fernsehsender „Al Sumaria“ von Luftschlägen der türkischen Armee gegen Stellungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak. Ob ausschließlich die PKK, oder wie schon letztes Jahr auch kurdische Dörfer bombardiert worden sind, ist noch unklar. Der türkische Luftangriff verstößt jedenfalls gegen die Souveränität des Irak und somit gegen internationales Recht.
Foto: Anschlag in Suruç, 20. Juli 2015 (Voice of America; gemeinfrei)