24 Mannschaften – 1 Ziel: Von 10. Juni bis 10. Juli findet in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft statt. UZ-Sportredakteur Moritz Ettlinger hat im Vorfeld alle 6 Gruppen unter die Lupe genommen und präsentiert euch in den nächsten Wochen alle Teams, deren Stars und Trainer im Unsere Zeitung-Teamcheck.
Teil 3: Rumänien (Gruppe A)
Das Team
Wenn man den Kader der Rumänen überfliegt, fallen zwei Dinge auf. Erstens: Nur wenige Namen kennt man oder hat man schon einmal gehört. Zweitens: Die Spieler sind bei Vereinen auf der ganzen Welt engagiert, von China über Saudi Arabien und Israel bis hin zu Italien, Deutschland, Spanien oder England. Zu den wohl bekanntesten Spielern zählen Ex-ManCity-Ersatztorwart Costel Pantilimon (mittlerweile Watford), Vlad Chiriches (SSC Neapel) und Stuttgarts Alexandru Maxim. Die größte Stärke der Rumänen liegt ohne Zweifel in der Defensive. In der gesamten Qualifikation mussten die „Tricolorii“ („Die Dreifarbigen“) nur 3 Gegentore hinnehmen, was den Bestwert aller Mannschaften in der Quali bedeutet. Allerdings konnte man auch nur 11 Tore erzielen, was mitunter dazu führte, dass man sich hinter Nordirland nur mit Platz 2 in der Quali-Gruppe F begnügen musste.
Der Star
Vlad Chiriches. Der Innenverteidiger vom SSC Neapel ist wohl einer der wenigen Spieler im rumänischen Team, der auch außerhalb Rumäniens einen mehr oder weniger hohen Bekanntheitsgrad genießt. Der 26-jährige wagte im Sommer 2013 den Sprung aus seiner Heimat und wechselte für knapp 10 Mio. € von Steaua Buakarest zu den Tottenham Hotspurs. Dort lief es zu Beginn auch ganz gut, in seiner ersten Saison bekam er auch regelmäßig Spielzeit. Diese wurde jedoch nach seiner Rückenverletzung im Februar 2014 immer weniger und die Situation verbesserte sich auch in der nachfolgenden Saison nicht wesentlich. Deshalb ließ sich Chiriches im Sommer 2015 zum SSC Neapel transferieren, allerdings kommt der Innenverteidiger auch hier bis jetzt nur sehr sporadisch zum Einsatz, spielt meist nur in der Europa League und in der Coppa Italia. Die EM bietet gerade für Spieler wie Vlad Chiriches die Möglichkeit, aufzuzeigen und sich wieder ins Rampenlicht zu spielen.
Der Trainer
Anghel Iordanescu. Der 65-jährige ist bereits zum 3. Mal Nationaltrainer Rumäniens gilt als einer der größten rumänischen Trainer aller Zeiten, was auch seine Wahl zu Rumäniens Trainer des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll unter Beweis stellt. Bereits als Spieler feierte er mit seinem Heimatklub Steaua Bukarest große Erfolge, u.a. 2 Meistertitel und 4 Pokalsiege. Außerdem ist Iordanescu bis heute Ligarekordtorschütze des Klubs mit 155 Tore in 317 Spielen. Als Trainer konnte er zweimal die AFC-Championsleague sowie je vier nationale Meistertitel und Pokale gewinnen, zudem nahm er mit dem rumänischen Nationalteam an zwei Weltmeisterschaften und einer Europameisterschaft teil. In seiner bereits dritten Amtszeit als Nationaltrainer Rumäniens will er nun die Gruppenphase überstehen und zeigen, dass mehr in seiner Mannschaft steckt, als man glaubt.
Fazit
In der Gruppe A mit Frankreich, der Schweiz und Albanien wird es für die „Tricolorii“ nicht einfach einen Platz im Achtelfinale zu ergattern. Da aber bei dieser EM erstmals auch die vier besten Gruppendritten aufsteigen dürfen, könnte die Stunde für das Team von Anghel Iordanescu geschlagen haben, und wenn die Defensive weiterhin so kompakt steht und die Offensive noch etwas zulegt, ist die KO-Phase durchaus im Bereich des Möglichen.
Unsere Zeitung-Tipp: Achtelfinale
Gruppe A:
- Frankreich
- Schweiz
- Rumänien
- Albanien
Autor: Moritz Ettlinger
Grafik: Unsere Zeitung (Marc Zosel/Michael Wögerer); Logo created with Inkscape (public domain)