Die Welt im Dorf – Zum Beispiel Eichgraben
Seit mehreren Jahren schon wird Europa vermehrt von Flüchtlingen aufgesucht. Der innenpolitische Diskurs wird dominiert von Obergrenzen, Notstandsgesetzgebung und der Frage nach der Aufteilung der Flüchtlinge.
Die Diskussionen in den Kommunen ist meist geprägt von Angst, Vorurteilen und teilweise blankem Hass. In 1/3 aller österreichischen Gemeinen ist mit Stand Juni 2016 noch immer kein einziger Flüchtling untergebracht. Der Hass ist teilweise so weit fortgeschritten, dass es sogar zu Brandanschlägen auf geplante Unterkünfte kommt. Vielen KommunalpolitikerInnen ist das Thema zu heiß und sie blockieren aus Angst vor der Auseinandersetzung lieber jede Aufnahme von Flüchtlingen. Dabei würde gerade in kleinen Einrichtungen die Integration viel besser und schneller funktionieren als in großen Wohnanlagen in denen mehrere hundert Flüchtlinge wohnen.
Eines dieser positiven Beispiele ist die Gemeinde Eichgraben im Wienerwald, 30 Kilometer westlich von Wien. Die niederösterreichische Gemeinde mit rund 4.500 EinwohnerInnen beherbergt etwa 120 Flüchtlinge.
StudentInnen des Kurses „Investigativer Journalismus“ an der FHWien der WKW haben die Gemeinde unter die Lupe genommen und Antworten gesucht. Kursleiter Florian Klenk, Chefredakteur der Zeitung Der Falter, betreute das Projekt und schreibt dazu: „Sie (Anm. die StudentInnen) sind wochenlang mit Filmkameras, Notizblöcken und scharfem Blick ausgerückt und haben das Engagement, die Geschichte und die Geschichten Eichgrabens dokumentiert, die Flüchtlinge und die Eichgrabener interviewt und ihre Geschichten aufgeschrieben. Was als kleines Übungsprojekt einer Vorlesung begann, entwickelte sich zu einer journalistischen Feldforschung.“
Herausgekommen ist eine Website mit einer beeindruckenden Sammlung an Interviews, Videos und Reportagen: www.zbeichgraben.at
Autor: Franz Fuchsbauer
Fotos: screenshots (zbeichgraben.at)