Eine Belohnung von 30 Millionen Dollar (23,2 Mio. Euro) ist für Informationen über die Verantwortlichen für den Abschuss der Passagiermaschine des Fluges MH17 der Malaysia Airlines über der Ostukraine ausgesetzt, berichtet das deutsche Wirtschaftsmagazin „Capital“ am Mittwoch unter Berufung auf einen Privatermittler.
Nachdem auch neun Wochen nach der Katastrophe das internationale Expertenteam keine Erkenntnisse zu den Ursachen des Absturzes liefern kann, habe ein anonymer Auftraggeber für Hinweise auf die Hintermänner des mutmaßlichen Abschusses das besagte Kopfgeld ausgelobt, teilte Josef Resch, Geschäftsführer der in Bad Schwartau (Schleswig-Holstein) ansässigen Wirtschaftsfahndung Wifka mit.
Die Detektei Wifka will folgendes wissen:
- Wer hat am 17. Juli das Flugzeug MH17 abgeschossen?
- Wer hat den Abschuss angeordnet?
- Wer deckt die Tat? (auch wenn es sich um einen politisch, wirtschaftlich, militärisch versehentlichen Abschuss gehandelt haben sollte)
- Wer kann Details zu den Umständen nennen, die zum Abschuss führten?
- Wer war am Abschuss direkt beteiligt?
- Was ist aus den Menschen geworden, die am Abschuss beteiligt waren? Was wurde aus der Tatwaffe?
- Wer kann die Person(en) benennen, die den Abschuss freigegeben haben?
„Für Hinweise, die belegen können, wer hinter der Tat steckt, steht den Hinweisgebern die ausgelobte Belohnung in Höhe von 30 Mio. Dollar zu. Die 30 Mio. Dollar sind sicher in der Schweiz (Zürich) hinterlegt. Das Geld wird in Zürich oder einem gewünschten neutralen Ort ausbezahlt“, heißt es in dem Aufruf auf der Internetseite der Firma Wifka. „Eine neue Identität wird auf Wunsch durch den Auftraggeber zugesichert.“
Resch zweifelt nicht an der Ernsthaftigkeit seiner Auftraggeber. Allein für die Annahme des Auftrags hat er bereits 40.000 Euro erhalten, zudem weitere 500.000 Euro, die er im Erfolgsfall mit seinem Honorar verrechnen kann.
Josef Resch arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Privatermittler. Oft für Konzerne und Unternehmen, aber auch für deutsche Behörden. Im Jahr 2012 wurde er einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als er auf den damals untergetauchten Hedgefondsmanager Florian Homm 1,5 Mio. Euro Kopfgeld ausgesetzt hatte.
Vergangene Woche hatten niederländische Experten einen Zwischenbericht über den Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 am 17. Juli über der Ost-Ukraine veröffentlicht. Experten zufolge war die Boeing durch zahlreiche Objekte von außen durchlöchert worden und noch in der Luft auseinandergebrochen. Somit steht fest, dass die Boeing 777 abgeschossen wurde, von wem bleibt jedoch offen. Jemand will es nun genau wissen und greift dafür tief in die Tasche.
Links:
Foto: MH17-Absturz (Augenzeuge aus Grabowo/Ostukraine)