Armutsrate doppelt so hoch wie in den städtischen Zonen
Lima – In Lateinamerika arbeiten über 50 Millionen Menschen im landwirtschaftlichen Sektor unter prekären Bedingungen. Auf diese alarmierende Situation weist die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) in ihrem aktuellen Bericht zu „Arbeiten auf dem Land im 21. Jahrhundert“ hin. Darin bekräftigt das ILO-Regionalbüro für Lateinamerika und die Karibik mit Sitz in Perus Hauptstadt Lima: „In Lateinamerika und der Karibik leben 20 Prozent der Arbeiter auf dem Land. Sie gehören zu einem ländlichen Arbeitsmarkt, der sich durch prekäre Beschäftigungsbedingungen und geringen Lohn auszeichnet. Die Armutsrate ist doppelt so hoch wie in den städtischen Zonen.“
Es ist das erste Mal, dass ein Bericht ein aktualisiertes Panorama der Realitäten und Beschäftigungsperspektiven auf dem Land in einer Region zeichnet, die in den letzten drei Jahrzehnten eine beschleunigte Urbanisierung erfahren hat. Die Abwanderung von Jugendlichen, eine Zunahme der älteren Bevölkerungsgruppe, ein Rückgang der landwirtschaftlichen Beschäftigungsmöglichkeiten und der Anstieg von Nicht-Agrarjobs sind nur einige der Phänomene, die dieses Panorama prägen.
Laut José Manuel Salazar, Leiter des Regionalbüros, sind 52 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter auf dem Land verzeichnet, davon befinden sich 27 Millionen in einer gefährdeten Beschäftigungssituation. „Abgesehen von einigen Fortschritten bestehen weiterhin tiefe Gräben. Gerade im ländlichen Bereich konzentrieren sich in der Region Armut, Exklusion und Informalität“, so Salazar. Um weitere Rückschritte zu verhindern, sollte sich die Politik vor allem darauf richten, eine produktive Inklusion und Arbeitsintegration für alle diejenigen zu fördern, die auf dem Land arbeiten oder dort einen Bauernhof haben.
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Fotos: Logo der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (Denelson83 ; Lizenz: CC BY-SA 3.0); Titelbild: Campesinos Guatemaltecos (flickr.com; Lizenz: CC BY-SA 2.0)